Steininger, Karl (II.) Frh. von (1804–1867), Offizier

Steininger Karl (II.) Frh. von, Offizier. Geb. Wien, 28. 12. 1804; gest. ebd., 26. 1. 1867. Sohn von Karl v. S. (I.) (s. u.), Vater von Karl Frh. v. S. (III.) (s. d.). S. trat 1821 als Fähnrich bei der Inf. ein, 1831 Kapitänlt. beim IR 7, 1841 als Mjr. beim IR 26, kam er 1844 zum Grenz-IR 17 und focht 1848/49 als Obst. und Kmdt. des Grenz-IR 3 in Italien. Für seine Leistungen bei den Eroberungen von San Siro und La Sforzesca erhielt er 1849 das Ritterkreuz des Leopold-Ordens und wurde 1851 in den Ritterstand erhoben. Ab 1849 GM und Brigadier, begleitete er 1853 FML F. Gf. Gyulai v. Maros-Németh und Nádaska (s. d.) auf einer Mission nach St. Petersburg (Sankt-Peterburg) und wurde 1856 FML und Kmdt. der Bundesfestung Mainz. Als dort im November 1857 ein Pulverturm explodierte (120 Tote), zeichnete sich S. bei der Organisation der Rettungsarbeiten aus. 1858 wurde er Chef des Präsidialbüros beim Armeeoberkmdo. und 1859 Gen.insp. der Gendarmerie, Geh. Rat und Frh. und war ab 1860 Inhaber des IR 68. Im April 1865 zum kommandierenden Gen. im Banat mit Amtssitz Temesvár (Timişoara) ernannt, ließ er sich Ende 1866 aus Gesundheitsgründen mit dem Charakter eines FZM i. d. R. versetzen. S.s Vater, Karl v. S. (I.) (geb. Netschetin, Böhmen / Nečtiny, Tschechien, 17. 8. 1772; gest. Orlát, Siebenbürgen / Orlat, Rumänien, 5. 10. 1841), der aus einer kurmainz. Beamtenfamilie stammte, wurde 1783–90 in der Militärakad. in Wr. Neustadt ausgebildet, diente bei der Inf., war 1801–05 Adj. von FM Hg. Ferdinand v. Württemberg, 1806–09 Rgt.kmdt. und focht 1809 bei Aspern und Wagram als Gen.adj. von Erzhg. Carl (s. d.), 1809 GM, 1812 Brigadier in Pest (Budapest), 1817 FML und Divisionär. 1826 Militärkmdt. in Klagenfurt, war er ab 1836 Stadt- und Festungskmdt. in Venedig und Geh. Rat.

L. (auch zu Karl v. S. [I.]): Svoboda 1, S. 228; Wurzbach; P. Broucek, in: MÖStA 26, 1973, S. 443; AVA, KA, beide Wien.
(A. Schmidt-Brentano)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 13 (Lfg. 60, 2008), S. 190
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