Szamossy, Elek (1826–1888), Maler

Szamossy Elek, Maler. Geb. Diemrich, Siebenbürgen (Deva, RO), 28. 6. 1826; gest. Budapest (H), 21. 4. 1888; röm.-kath. Vater von László (Ladislaus) S. (s. u.). – S. stud. 1850–51 bei →Karl Rahl in Wien, 1852 arbeitete er in Arad, danach lebte er wieder in Wien, wo er zahlreiche Porträts schuf. 1855–59 hielt er sich in Venedig auf und kopierte dort die Werke alter Meister, 1862 kehrte er endgültig nach Hause zurück und arbeitete in den Folgejahren im Min. für Landesverteidigung. Künstler. war er u. a. in Gyula, in verschiedenen Schlössern in Südungarn, in Großwardein (Oradea) und Budapest tätig, wobei er sich auf Restaurierungen und das Malen von Altarbildern und Porträts (u. a. von →Franz v. Deák) spezialisierte. S. wurde jedoch in erster Linie als Förderer des jungen →Mihály v. Munkácsy, als dieser noch Tischlergeselle war, bekannt. Er erkannte dessen Talent und überredete den strengen Vormund, den Jungen unterrichten zu lassen. 1861–63 nahm S. Munkácsy, der mit ihm auch noch später in Verbindung stand, in diverse Schlösser mit und lehrte ihn die Grundzüge der Malerei. S.s Werke können zur klassizisierenden Romantik, einige formschöne Porträts zum Biedermeier gezählt werden. Tle. seines Œuvres befinden sich in der Magyar Nemzeti Galéria und im Magyar Nemzeti Múz. in Budapest sowie in Temeswar (Timişoara). S.s Sohn László (Ladislaus) S. (geb. Pest/Budapest, H, 26. 4. 1866; gest. Wien, 2. 1. 1909; röm.-kath.) begann seine künstler. Ausbildung bei seinem Vater und absolv. aufgrund seiner musikal. Begabung auch das Konservatorium. 1886 setzte er seine Stud. in München, später in Paris fort, wo er in engen Kontakt mit Munkácsy trat. 1899 kehrte er nach Ungarn zurück, übersiedelte aber bald nach Rom, wo er von →Wilhelm Fraknói unterstützt wurde, in dessen Hause er lebte und arbeitete. Dort kopierte László S. Werke alter Meister, erhielt zahlreiche Porträtaufträge (u. a. für Bilder von Kardinal Vincenzo Vannutelli und Fraknói) und fand Eingang in die vornehme Ges. Daneben schuf er Altarbilder, z. B. für die Zisterzienserabtei in Zirc. 1908 kehrte er nach Ungarn zurück.

L. (tw. auch für László S.): Békésmegyei Közlöny, 11. 10. 1874; Das geistige Ungarn; M. Életr. Lex.; Művészeti Lex. I, II; Thieme–Becker; Vasárnapi Ujság 13, 1866, S. 268, 47, 1900, S. 294; Művészet 8, 1909, S. 52f. (m. B., für László S.); I. Genthon u. a., Magyar Művészet 1800–1945, 1958, S. 222ff.; K. Lyka, Nemzeti romantika, 2. Aufl. 1982, s. Reg.
(Zs. Bakó)  
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 63, 2012), S. 113
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