Aberer Ferdinand, Geologe und Paläontologe. Geb. Haugsdorf (Niederösterreich), 2. 7. 1913; gest. Wien, 15. 11. 1965; röm.-kath. Sohn der Anna Aberer, geb. Mathis (geb. Hohenems, Vorarlberg, 9. 8. 1882; gest. 1934), und des Tierarztes Ferdinand Aberer (geb. Hohenems, 18. 1. 1881; gest. Haugsdorf, 22. 12. 1952); verheiratet ab 1941 mit Barbara Aberer, geb. Treitl. – Nach Abschluss der Volksschule in Haugsdorf besuchte Aberer in Horn die Unterstufe des Gymnasiums und in Krems an der Donau die Lehrerbildungsanstalt, wo er 1934 die Matura ablegte. An der Universität Wien studierte er bei →Alfred Himmelbauer, Leopold Kober und →Kurt Ehrenberg Geologie, Paläontologie sowie Mineralogie und wurde bei →Kurt Leuchs 1940 mit der Dissertation „Beiträge zur Stratigraphie und Tektonik der Randzonen der nördlichen Kalkalpen zwischen Neustift und Konradshaim“ (publiziert in: Mitteilungen der Geologischen Gesellschaft in Wien 39–41, 1946–48) zum Dr. phil. promoviert. 1940 trat Aberer beim Tiefbohrunternehmen Richard Keith van Sickle ein. Als Chefgeologe dieses Unternehmens war er maßgeblich an der Erschließung des damals größten Erdölfelds Österreichs zwischen Neusiedl an der Zaya, St. Ulrich und Hauskirchen beteiligt. Ab Oktober 1947 arbeitete Aberer gemeinsam mit Erhard Braumüller für die Rohöl-Gewinnungs AG (RAG), ab 1951 unternahmen sie geophysikalische Untersuchungen in der österreichischen Molassezone, dem südlich anschließenden Helvetikum und der Flyschzone. Ab 1955 erfolgten Tiefbohrungen, die unter der geologischen Leitung Aberers zur Erschließung der großen Erdölfelder in Oberösterreich führten. Darüber hinaus wirkte Aberer in der RAG beratend bei wasserrechtlichen Fragen und der Trassierung von Leitungen und Straßen mit. Mit seinen grundlegenden Publikationen über Stratigrafie und Tektonik der westlichen Molassezone Österreichs wurde er weit über die Landesgrenzen hinaus als Erdölgeologe bekannt. 1963 erhielt Aberer das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich.