Adametz Franz Hermann Wilhelmine, geb. Spiegl, Unternehmer, Drucker und Grafiker. Geb. Wien, 12. 7. 1936; gest. Wien, 16. 8. 1989; röm.-kath. Enkel von →Franz Adametz und →Wilhelmine Adametz, Sohn des Unternehmers →Hermann (Anton) Spiegl und der Wilhelmine Maria Spiegl, geb. Adametz (geb. Wien, 14. 3. 1908; gest. Wien, 24. 1. 1972), Vater von Franz Christian Adametz; ab 1957 in 1. Ehe mit Liselotte Prohaczka (geb. Wien, 18. 2. 1939; Scheidung 1965), ab 1967 in 2. Ehe mit Karin Elisabeth Ertel (geb. 19. 5. 1941) verheiratet. – Seine Kindheit verbrachte Adametz ab 1938 vorwiegend bei seinen Großeltern im Waldviertler Vitis, wo er auch die Volksschule besuchte. 1945 kam er nach Wien zurück, schloss die Unterstufe der Realschule ab und absolvierte danach die Ausbildung an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt. Beim Tod von Vater und Großvater 1956 hatte Adametz seine Ausbildung beendet, aber erst geringe praktische Erfahrungen. Mit Unterstützung seiner Stiefmutter Elfriede Spiegl wurde die vorgezogene Volljährigkeit amtlich bestätigt, womit er die Firma weiterführen konnte. Er begann mit einer generellen Umstrukturierung des Unternehmens, um den Betrieb auf eine gute kommerzielle Basis zu stellen: Blechdruck, Tiefdruck und die Spielkartenproduktion wurden aufgegeben und die Druckerei auf Bogenoffset umgestellt. Die nächsten drei Jahrzehnte widmete sich Adametz ausschließlich dem Bogenoffsetdruck, wodurch die Firma auf diesem Gebiet reüssieren konnte. In den 1970er-Jahren erfolgte eine bauliche Modernisierung des gesamten Areals und die Aufstockung des Hauses in der Anastasius-Grün-Gasse 16 in Wien-Währing. In den 1980er-Jahren wurde in den Anfängen der Computertechnik in die Druckvorstufen investiert und die ersten Scanner angeschafft. Auf dem Gebiet des Plakatdrucks, besonders des Farbplakats, war die Firma Adametz in den 1960er- und 1970er-Jahren führend am österreichischen Markt. Bis 1992 errang die Franz Adametz Lithographische Kunstanstalt jedes Jahr den Preis für das beste Plakat vom Kulturamt der Stadt Wien in Zusammenarbeit mit der Firma Gewista. Bis in die 1960er-Jahre erfolgte speziell der Druck diverser Filmplakate, bis die internationalen Filmfirmen im Ausland drucken ließen. Als Adametz 1988 schwer erkrankte, setzte er seinen Sohn Franz Christian Adametz, der bereits seit 1979 in verschiedenen Positionen in der Firma tätig war, als Generalbevollmächtigten ein. Dieser führte nach Adametz’ Tod den Betrieb bis 1992 weiter. Adametz war Amateur-, Dressur- und Springreiter und erreichte bei mehreren Meisterschaften den ersten Platz.