Adametz Wilhelmine, bis 1934 Adameč (Adamec), geb. Ranftl, Druckerin. Geb. Währing, Niederösterreich (Wien), 30. 6. 1889; gest. Wien, 27. 3. 1974; röm.-kath. Tochter des Kellners Johann Ranftl und von Anna Ranftl, geb. Anderla, Mutter von Wilhelmine Spiegl, geb. Adametz (geb. Wien, 14. 3. 1908; gest. Wien, 24. 1. 1972), die 1929 →Franz Hermann Spiegl heiratete (Scheidung 1941), Großmutter von →Franz Hermann Wilhelmine Adametz; 1909 Heirat mit →Franz Adametz. – Aufgewachsen in Wien-Währing, lernte Adametz jung den Steindruckergesellen Franz Adametz kennen, die Heirat erfolgte mit Erlaubnis ihrer Eltern. 1916 zog sie mit ihrem Kind und ihrem Mann nach Ungarn, wo er als leitender Angestellter eine Druckerei revitalisierte. Die Familie kam zu einigem Wohlstand. Nach der Rückkehr aus Ungarn 1919 aufgrund der politischen Ereignisse mietete sich das Ehepaar eine kleine Wohnung am Johann-Nepomuk-Vogl-Platz in Wien-Währing. Da Adametz eine begabte Wirtschafterin und Verwalterin der Finanzen war, ermöglichte sie ihrem Mann den Schritt in die Selbstständigkeit mit. 1921 richtete er in einem Nebenraum seiner Wohnung eine kleine Druckerei mit einer Handpresse für künstlerische Handdrucke ein, die in Gast- und Kaffeehäusern verkauft wurden. 1928 erwarb Adametz nach dem Konkurs der Tür-, Fenster- und Fußbodenfabrik Claus auf einer Versteigerung deren gesamtes Areal, das die heutigen Grundstücke Mollgasse 11–13 und Anastasius-Grün-Gasse 16 in Währing umfasste. Damit war dem Familienunternehmen eine größere Weiterentwicklung möglich. Dort lag bis 1992 der Firmenstandort. Ab 1929 erfolgte der Ausbau der Einzelfirma Druckerei Franz Adametz, wobei Adametz für finanzielle Aufgaben verantwortlich zeichnete. Die Zeit 1938–45 verbrachte sie mit ihrem Mann und dem Enkelsohn in ihrem Landhaus in Vitis im Waldviertel. Nach dem frühen Tod ihres Schwiegersohns und dem kurz darauf erfolgten ihres Ehemanns leitete sie das Unternehmen als Eigentümerin, während ihr Enkel bis zu ihrem Tod die Geschäftsführung übernahm.