Adlmannseder Anton, Lehrer und Biologe. Geb. Pramet (Oberösterreich), 22. 12. 1911; gest. Ried im Innkreis (Oberösterreich), 6. 9. 1983; röm.-kath. Sohn von Anna Zäzilia Adlmannseder, geb. Koler (geb. Pramet, 3. 7. 1879; gest. Pramet, 9. 1. 1950), und des Gastwirts Anton Adlmannseder (geb. Pramet, 23. 12. 1884; gest. Ried im Innkreis, 21. 11. 1950), Vater des Malers und Grafikers Reinhard Adlmannseder (geb. Ried im Innkreis, 1943); ab 1939 verheiratet mit Elisabeth Adlmannseder, geb. Schmid (geb. Ried im Innkreis, 10. 4. 1915; gest. Ried im Innkreis, 11. 1. 2005). – Nach dem Besuch der Bürgerschule in Ried im Innkreis bis 1926 und zwischenzeitlicher Tätigkeit beim Postamt Pramet wechselte Adlmannseder 1928 in die vierte Klasse des Bundesgymnasiums Ried und maturierte dort 1933. Zunächst für vier Semester an der Universität Wien inskribiert, studierte er ab Herbst 1935 Naturwissenschaften an der Universität Graz und erwarb dort 1937 die Lehrbefähigung für das Lehramt an Mittelschulen aus Naturgeschichte im Hauptfach und Physik im Nebenfach. Ab dem Schuljahr 1938/39, unterbrochen durch den Militärdienst im 2. Weltkrieg, als Lehrer am Bundesgymnasium Ried im Innkreis tätig, wurde Adlmannseder hier Ende April 1948 zum definitiven Lehrer ernannt und unterrichtete in der Folge bis zur vorzeitigen Pensionierung 1968. Ausgehend von einem Fortbildungslehrgang für Naturgeschichtslehrer an Mittelschulen an der Biologischen Station Lunz am See unter Gertrud Pleskot interessierte sich Adlmannseder zunehmend für fließgewässerökologische Fragestellungen und publizierte hierzu mit „Die geographische Verbreitung der Planaria alpina und einiger anderer Eiszeitrelikte im Oberösterreichischen Alpenvorland unter besonderer Berücksichtigung des Flußgebietes der Antiesen“ (in: 81. Jahresbericht des Bundesgymnasiums und Realgymnasiums Ried i. I. am Schluße des Schuljahres, 1952/53) und „Zur Kenntnis der Trichopterenfauna des Antiesengebietes“ (ebd. 84, 1955/56) zwei facheinschlägige Programmaufsätze. 1958 wurde er mit der Dissertation „Faunistisch-ökologische Untersuchungen im Flußgebiete der Antiesen, unter besonderer Berücksichtigung der Trichopteren“ bei Wilhelm Marinelli und Wilhelm Kühnelt an der Universität Wien zum Dr. phil. promoviert, die Arbeit erschien später auch in zwei Teilen gedruckt (in: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines 110, 1965, 111, 1966). In der Folge v. a. an der Biologie und Ökologie von Köcher- und Eintagsfliegen interessiert, legte Adlmannseder dazu mit „Insektenfunde an einigen oberösterreichischen Fließgewässern unter besonderer Berücksichtigung der Trichopteren und Ephemeropteren sowie einige Bemerkungen über ihre Biozönose“ (in: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines 118/I, 1973) und „Weitere Trichopterenfunde an Gewässern in Oberösterreich und Salzburg. Ein Beitrag zur Trichopterenfauna Österreichs, mit ergänzenden Beobachtungen“ (ebd. 123/I, 1978) zwei bedeutende wissenschaftliche Arbeiten vor. Daneben veröffentlichte er zahlreiche eher populärwissenschaftliche Aufsätze zur Ornithologie, Botanik und Erdgeschichte, exemplarisch seien „Der Bahndamm und seine Pflanzenwelt“ (in: Die Heimat. Heimatkundliche Beilage der Rieder Volkszeitung 90, 1967) und „Unser Heimatboden – ein Geschenk des Meeres“ (ebd. 114, 1969) genannt, und fasste „Das naturkundliche Schrifttum über das Innviertel“ (in: 96. Jahresbericht des Bundesgymnasiums und Realgymnasiums Ried i. I. am Schluße des Schuljahres, 1967/68) zusammen. 1979 gelangte ein Teil seiner Trichopterensammlung an das Oberösterreichische Landesmuseum, nach seinem Tod erhielt das Museum die gesamten Sammlungen von Köcherfliegen, Steinfliegen und Libellen. Einige Notizen und Briefe gingen an das Archiv der Österreichischen Entomologischen Gesellschaft. 1971 wurde er Mitglied des oberösterreichischen Musealvereins. Nach ihm ist die Köcherfliegen-Art Tinodes adlmannsederi (1982) benannt.