Auffenberg von Komarow, Moritz Frh. (1852-1928), Feldmarschalleutnant und Minister

Auffenberg von Komarow Moritz Frh., General und Kriegsminister. * Troppau, 22. 5. 1852; † Wien, 18. 5. 1928. Sohn eines Oberstaatsanwaltes, absolvierte die Theres. Milit. Akad. und später die Kriegsschule. 1871 Lt., 1880 Hptm. im Generalstab, 1900 GM. und Brigadier in Raab, 1905 FML. und Div. in Agram, wo er sich mit der südslaw. Frage beschäftigte. Seit 1907 Generalinspektor der Korpsoffizierschulen, erwarb sich Verdienste um deren Ausgestaltung und Neuorganisierung. 1909 Korpskmdt. in Sarajewo und Geh. Rat, 1910 Gen. d. Inf., wurde mit dem Thronfolger bekannt und auf dessen Wunsch 1911 Kriegsmin. Als solcher setzte er ein neues Wehrgesetz und Ausgestaltung der schweren Art. durch. 1912 trat er von seinem Ministerposten zurück und wurde Armeeinspektor. 1914 übernahm er das Kmdo. der 4. Armee (26. August Sieg bei Komarow); Ende September wurde A. seines Postens enthoben, 1915 kam er unter der Anschuldigung pflichtwidriger Amtsführung als Kriegsmin. vor ein Milit.-Ehrengericht, das ihn freisprach. Seither lebte er in Wien, mit schriftstellerischen Arbeiten beschäftigt.

W.: Aus Österreichs Teilnahme am Weltkrieg, 1920; Der Feldzug der 4. österr. Armee am Beginn des Weltkrieges, 1920; Aus Österr.-Ungarns Höhe und Niedergang, eine Lebensschilderung, 1921; Indirekte Kriegsschuld, Berliner Monatshefte für internat. Aufklärung, Juni 1928.
L.: R.P. vom 22. 5. 1927; N.Fr.Pr. vom 18. 5. 1928; N. österr. Biogr., 6, 1929, S. 150ff.; Heerführer des Weltkrieges, hrsg. v. d. dt. Ges. ƒ. Wehrpolitik und Wehrwiss., 1939; Österr.-Ungarns letzter Krieg 1914–18, 1929; Uhlirz, s. Reg.; K.A. Wien; NDB.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 1, 1954), S. 37
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