Bartók György, Bischof, Fachschriftsteller und Publizist. Geb. Málnás, Siebenbürgen (Malnaș, RO), 24. 4. 1846; gest. Klausenburg, Ungarn (Klausenburg/Cluj-Napoca/Kolozsvár, RO), 19. 12. 1907; evang. HB. Vater des Philosophen und Mitglieds der Magyar Tudományos Akadémia (ab 1927 k. Mitglied, ab 1945 o. Mitglied) György Bartók (geb. Straßburg am Mieresch, Ungarn / Aiud, RO, 3. 8. 1882; gest. Budapest, H, 26. 11. 1970). – B. besuchte das reformierte Kollegium in Sepsiszentgyörgy und beendete 1871 seine Studien an der reformierten theologischen Hochschule in Straßburg am Mieresch. 1871–72 unterrichtete er Griechisch und Latein ebendort. 1872–74 studierte B. an der Universität Tübingen, wo er 1874 mit einer Arbeit über „Lessings philosophische und religiöse Grundanschauung“ zum Dr. phil. promoviert wurde. Nach seiner Rückkehr nach Siebenbürgen 1874–76 Bischofssekretär in Klausenburg, fungierte B. in der Folge als Pfarrer in Straßburg (1876–93) sowie Broos (1893–1900) und wirkte 1895–96 als supplierender Professor an der theologischen Hochschule in Straßburg. 1898 Protonotar, wurde er 1899 zum Bischof der evangelischen Landeskirche HB in Siebenbürgen gewählt. B. trat auch als theologischer Fachschriftsteller und Publizist in Erscheinung. Er veröffentlichte zahlreiche Aufsätze in diversen kirchlichen Zeitschriften (u. a. „Egyházi Reform“, „Erdélyi Protestáns Közlöny“, „Protestáns Egyházi és Iskolai Lap“), des Weiteren rief er 1876 das reformierte Wochenblatt „Egyházi és Iskolai Szemle“ ins Leben, das er bis 1883 redigierte. In dem 1878 erschienenen theologischen Handbuch „Tájékozás az újabb theologia körében“ (gemeinsam mit →József Keresztes und →Ödön Kovács) verfasste er den Teil über die Ethik. 1906 publizierte B. die Monographie „Vallás és élet. Egyház és állam“ über das Verhältnis von Religion, Kirche und Staat, 1907 „Theologiai tudomány és lelkipásztori képzés“, ein Werk über die theologischen Bezüge der Pfarrerausbildung in der reformierten Kirche. Seine gesammelten Reden und Veröffentlichungen erschienen 1910–12 unter dem Titel „Egyházi beszédek és elmélkedések“ in zwei Bänden. B. war ab 1899 Ausschussmitglied der Literaturgesellschaft Magyar Protestáns Irodalmi Társaság.