Barton Gottfried Johann Rudolf, bis 1907 Pospischil, General. Geb. Wien, 29. 3. 1885; gest. Wien, 13. 1. 1977; röm.-kath. Sohn von Johanna Pospischil, geb. Barton, und des Chefs der Papier-, Schreib- und Zeichenrequisitenhandlung G. Pospischil Gottfried Pospischil (Pospišil) (geb. Neu-Studenec, Böhmen / Studenec, Tschechien, 4. 12. 1837; gest. Wien, 25. 7. 1905), Bruder u. a. des Offiziers, Trabrennfahrers und Trainers Gustav Barton; ab 1913 verheiratet mit Irene Emma Josefa Schmidt (geb. 14. 2. 1892). – Nach dem Besuch der Realschule 1897–1902 in Wien trat Barton in die dortige Kavallerieabteilung der Landwehrkadettenschule ein. 1904 kam er als Kadett-Offiziersstellvertreter zum Landwehr-Ulanen-Regiment Nr. 1 in Lemberg. Ein Jahr später zum Leutnant befördert, absolvierte er 1907–10 den Kavallerieoffizierskurs in Olmütz, unterbrochen 1909–10 durch die Teilnahme an einem Turn- und Fechtkurs in Wiener Neustadt. 1911 Oberleutnant, wurde Barton zum Landwehr-Ulanen-Regiment Nr. 6 nach Wels transferiert. 1914 zum Frontdienst berufen, erfolgte ein Jahr später seine Beförderung zum Rittmeister. Barton zeichnete sich insbesondere als Schwadronskommandant der Kavallerie-Schützen-Division Nr. 8 im Gefecht bei Okna an der Ostfront Anfang Juni 1916 aus. Im Herbst 1916 kurzzeitig im Ulanen-Regiment Nr. 8 verwendet, kam er im November als Schwadronskommandant zum 6. Landwehr-Ulanen-Regiment und im April des Folgejahres als solcher zum 6. berittenen Schützen-Regiment. In dieser Funktion verblieb er nur wenige Tage, ehe er das Kommando über das Ulanen-Regiment Nr. 13 erhielt. Im Herbst 1917 kehrte er zum 6. berittenen Schützen-Regiment zurück und wurde noch im Dezember desselben Jahres in die 12. berittene Schützen-Division versetzt. 1918 fungierte er als Kommandant der Sturmkurse. Nach dem Zerfall der Habsburgermonarchie wurde Barton als Rittmeister in die Volkswehr und später in das österreichische Bundesheer übernommen. Er diente zunächst im 6. Reiter-Schützen-Regiment, ehe er 1920 für etwa drei Monate in die 4. Brigade transferiert wurde. Danach kam er zur 4. Dragonerschwadron und erhielt – 1921 zum Major befördert – 1925 das Kommando über die 6. Dragonerschwadron. 1927–28 war er zum Reit- und Transportlehrgang in Schloßhof abgestellt und unterrichtete bis 1931 an der Heeresschule. Daneben war er weiterhin in Schloßhof – mittlerweile als Ausbildner – und auch in der Spanischen Hofreitschule im Einsatz. Im April 1931 zur Wiener Dragonerschwadron Nr. 2 versetzt, übernahm er dort von Oktober 1931 bis März 1934 das Kommando; 1932 Oberstleutnant. Ab 1934 kommandierte Barton, der 1936 zum Oberst befördert worden war, das Dragonerregiment Nr. 1 in Wien. Mit der Übernahme des Bundesheers in die Deutsche Wehrmacht 1938 wurde Barton als Ergänzungsoffizier Kommandeur der Wehrkreis-Reit- und Fahrschule XVII in Schloßhof zugeteilt. Ein Jahr später mit dem Charakter eines Generalmajors ausgezeichnet, avancierte er 1941 definitiv zum Generalmajor. Bis 1942 fungierte er als Kommandeur der Brigade 203, der späteren Sicherungs-Brigade 203, und kam in Russland zum Einsatz. Anfang 1943 der Führerreserve zugeteilt, schied er im Juni dieses Jahres aus dem Militärdienst aus. Nach dem Krieg lebte Barton, der auch in Turnieren als siegreicher Reiter hervortrat, wieder in Wien. 1917 erhielt er den Orden der Eisernen Krone III. Klasse und 1922 das Ritterkreuz des Militär-Maria-Theresien-Ordens. 1949 wurde er Ehrenpräsident des Vereins der Amateurfahrer, Trabrennstallbesitzer und Trainer.