Baumann Oskar, Geograph und Afrikaforscher. * Wien, 25. 6. 1864; † Wien, 12. 10. 1899. Stud. an der Univ. Wien Geographie und Naturwiss., arbeitete dann am Militärgeographischen Inst., wo er in topograph. Aufnahmen und astronom. Ortsbestimmungen geschult wurde; 1883 erforschte er die Durmitorgruppe in Montenegro, 1885 begleitete er die österr. Kongoexpedition als Geograph, kartierte den unteren Kongolauf (bis heute noch nicht überholt) und besuchte auf der wegen Erkrankung vorzeitig angetretenen Heimreise die Insel Fernando Pòo, wo er deren Urbevölkerung, die Bube, studierte; nach seiner Heimkehr 1888 Dr.phil.; 1888 ging er mit Hans Meyer nach Ostafrika und erforschte Usambara. 1889 war er wieder in Montenegro; 1890 vollendete er im Auftrag der Dt.-Ostafrikanischen Ges. die Kartierung Usambaras und der Nachbargebiete, wodurch diese fruchtbaren Landschaften auch wirtsch. erschlossen wurden (Bau der Usambara-Bahn). 1891–93 erforschte er das Gebiet südlich vom Viktoriasee, fand die Quelle des Kagera und damit die Nilquelle, bereiste 1895 den Pagani und den Sansibararchipel und wurde 1896 österr. Konsul in Sansibar. B.s Ziel war, die von ihm erforschten Gebiete geographisch, wirtsch., völkerkundlich und naturwiss. zu erschließen. Seine reichen Smlgn. schenkte er den k. k. Hofmus. in Wien (Naturhist. Mus.).