Biatzóvszky (Biatzowsky), Johann Nepomuk (Ivan Nepomuk) Edler von (1801–1863), Mediziner und Botaniker

Biatzóvszky (Biatzowsky) Johann Nepomuk (Ivan Nepomuk) Edler von, Mediziner und Botaniker. Geb. Wien, 2. 5. 1801; gest. Salzburg (Salzburg), 18. 10. 1863; röm.-kath. Sohn des Mediziners Johann Nepomuk Franz Edler von Biatzóvszky und der Theresia Edlen von Biatzóvszky, geb. Wickerhauser. – Über B.s Schulbildung ist nichts bekannt. Er studierte ab 1818 Medizin an der Universität Wien und hörte daneben auch Vorlesungen über technische Chemie; 1830 Dr. med., 1833 Mag. obstet. Zunächst vertiefte B. seine Ausbildung an der Geburtshilfeklinik in Wien und befasste sich u. a. mit den Ursachen von Uterusblutungen. 1833 übersiedelte er als praktischer Arzt nach Laibach, 1834 erhielt er einen Ruf an die Lehrkanzel der Vorbereitungswissenschaften für Chirurgen am dortigen Lyzeum, wo er vorerst die Lehrfächer Physik, Chemie und Botanik supplierte und 1839 zum Professor ernannt wurde. B. konnte wesentlich zum ausgezeichneten Ruf dieser Institution beitragen. 1836–39 fungierte er zudem als Direktor des Allgemeinen Krankenhauses in Laibach. 1834 übernahm er als Nachfolger →Franz Hladniks auch die Leitung des Botanischen Gartens und wirkte entscheidend bei dessen Erweiterung mit. Darüber hinaus spielte er eine wichtige Rolle bei der Heranbildung einer neuen Generation von Botanikern, u. a. zählten →Valentin Plemel, Franc Plemel, Karel Dežman, →Alexander Skofitz, →Josef Ullepitsch und Klemen Janša zu seinen Schülern. 1848 wurde B. in einem Memorandum zur Gründung der Universität Laibach von Jurij Matija Šporer als Professor für Botanik vorgeschlagen. 1850 erhielt er einen Ruf als Professor der Vorbereitungswissenschaften an die Medizinisch-chirurgische Lehranstalt in Salzburg, wo ihm neben seiner Lehrtätigkeit auch die Leitung des Botanischen Gartens oblag, den er neu gestaltete und dabei verstärkt Wert auf wissenschaftliche Inhalte legte. Darüber hinaus führte er dort den internationalen Samentausch ein. B. war 1852–61 Mitglied des Zoologisch-Botanischen Vereins in Wien sowie 1860 Gründungsmitglied der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde.

W.: Dissertatio inauguralis medica de metrorrhagia, med. Diss. Wien, 1830; Pflanzen-Verzeichniss des k. k. botanischen Gartens in Salzburg, 1857.
L.: Brünner Zeitung, 1. 6. 1839; WZ, 21. 10. 1863; SBL; Szinnyei; Österreichische Botanische Zeitschrift 13, 1863, S. 407; Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien 14, 1863, S. 846; Botanik und Zoologie in Österreich in den Jahren 1850 bis 1900, 1901, s. Reg.; I. Fischer, Geschichte der Geburtshilfe in Wien, 1909, S. 475; ders., Medizinische Lyzeen, 1915, S. 31, 47; J. H. Barnhart, Biographical notes upon botanists 1, 1965; H. H. Egglmaier, Das medizinisch-chirurgische Studium in Graz, 1980, s. Reg.; J. Bavcon, in: Acta Biologica Slovenica 53, 2010, S. 3, 13ff.; J. Ciperle, in: Medicinska fakulteta Univerze v Ljubljani 1919–45, 2013, S. 17f., 23, 28ff., 100f., 104, 109ff.; Scopolia 83/84, ed. J. Gregori, 2015, bes. S. 214; Pfarre Maria Treu, UA, beide Wien; Pfarre St. Blasius, Salzburg; Mitteilung Matthias Svojtka, Wien.
(Z. Zupanič Slavec)   
Zuletzt aktualisiert: 25.11.2016  
PUBLIKATION: ÖBL Online-Edition, Lfg. 5 (25.11.2016)