Biedermann, Felix; Ps. Doermann (1870-1928), Publizist und Schriftsteller
Biedermann Felix, Ps. Doermann, Publizist und Dichter. * Wien, 29. 5. 1870; † Wien, 26. 10. 1928. Stud. in Wien, begann früh zu dichten, 1892 Leiter des Pressebüros der „Internationalen Musik- und Theaterausstellung“, längere Zeit in Berlin als Theaterkritiker tätig und gehörte zur engeren Tischgemeinschaft Hermann Bahrs. In seinem Schaffen ist ein Zwiespalt, da seine Lyrik die dekadente „fin de siècle“-Stimmung der Zeit zeigt, während seine Sittenkomödien, Erzählungen und Romane eine Um- und Nachbildung der norddeutschen konsequenten naturalistischen Lebenszeichnung darstellen.
W.: Lyrik: Neurotica, 1891, Sensation, 1892, Gelächter, 1896; Der Herr von Abadessa, Abenteurerstück (mit dem Bauernfeld-Preis ausgezeichnet), 1902; Die Liebesmüden, 1905; Siegernaturen, 1905, 2. Aufl. 1907 (u. d. T. Das stärkere Geschlecht); Operettentexte: Walzertraum, 1907; Der unsterbliche Lump, 1910; Die liebe Unschuld, 1912; Eriwan, 1918; Fritzi Massary, 1927; realistische Romane: Jazz, 1925; Herbst in Europa, 1937; Novellensmlg.; etc.
L.: N.Fr.Pr. vom 27.10.1928; A. Möller-Bruck, Das junge Wien, 1902; R. F. Arnold, Das dt. Drama, 1925, S. 734f.; Brümmer; Giebisch-Pichler-Vancsa; Nagl-Zeidler 4, S. 1540, 1723–27; Kosch, Theaterlexikon.