Blechschmidt, Anton (1841-1916), Beamter und Gewerkschafter

Blechschmidt Anton. *Tschernembl (Krain), 5. 7. 1841; † Wien, 3. 5. 1916. Sohn eines Steuerbeamten; Privatbeamter in der Eisenbranche, schrieb 1892 an die „Deutsche Ztg.“ über die traurige Lage der Privatbeamten und wurde daraufhin von der Privatbeamtengruppe des Ersten Allg. Beamtenver. der Österr.-Ungar. Monarchie eingeladen, sich an der seit 1888 bestehenden Bewegung zur Erreichung der Altersversorgung zu betätigen, 1895 Obmannstellvertreter, 1896 Obmann. Am 24. 11. 1895 fand der 1. österr. Delegiertentag, an dem alle Nationen teilnahmen, in Wien statt. Auf ihm sollte nach B.s Vorschlägen die Grundlage für das Pensionsgesetz beraten werden. 1906 wurde das Gesetz im Parlament beschlossen und trat am 1. 1. 1909 in Kraft. B. arbeitete auch dann noch weiter für die Verbesserung und Novellierung des Gesetzes und griff auch beratend in die parallelen Bewegungen in Ungarn und Deutschland ein. Zahlreiche Anerkennungen und Ehrungen wurden ihm zuteil, 1936 eine Bronzeplakette mit seinem Bild in der Pensionsanstalt enthüllt, Österr. war der erste Staat, der die Versicherung der Privatangestellten durchführte.

L.: R.P. vom 25. und 26.10.1936; „Der Österreicher“ vom 29. 1. 1937; Nachlaß B.s im Archiv der Pensionsanstalt, Wien V, Blechturmgasse; Mitt. J. Blechschmidt, Wien.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 1, 1954), S. 92f.
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