Böck Rupert, Maschinenbautechniker. Geb. Wien, 19. 9. 1845; gest. ebd., 30. 1. 1899; röm.-kath., später evang. AB. Sohn des bürgerlichen Uhrmachers Franz Böck und der Elisabeth Böck, geb. Jaklin, Vater u. a. von Friedrich Rupert Böck (1876–1958), o. Professor für Chemische Technologie organischer Stoffe an der Technischen Hochschule in Wien; verheiratet mit Fanny Böck, geb. Klappenbach (geb. 1849). – Nach dem Besuch der Oberrealschule am Schottenfeld, wo er 1862 die Matura ablegte, studierte B. 1862/63–66/67 Maschinenbau am polytechnischen Institut in Wien. Anschließend war er 1867–71 Assistent an der Lehrkanzel für Maschinenbau der Technischen Hochschule in Brünn bei →Leopold von Hauffe und sammelte 1871/72 als Konstrukteur bei Escher-Wyss & Comp. in Zürich Praxiserfahrungen. 1872 wurde er zum Dozenten für Mechanik und Maschinenlehre an der Bergakademie in Leoben ernannt, 1873 zum ao. Professor, nachdem er eine Berufung an die Bergakademie Freiberg in Sachsen abgelehnt hatte. 1875 erfolgte die Ernennung zum o. Professor für Mechanik und Maschinenkunde in Leoben, wo er bereits ab 1876 ein mechanisch-technisches Laboratorium einrichtete. 1885/86–86/87 hatte B. die Funktion eines Direktors der Bergakademie inne, bevor er 1887 als o. Professor der Maschinenkunde an die Technische Hochschule Graz wechselte. 1889 schließlich folgte er →Karl Jenny als o. ö. Professor der Technischen Mechanik und Maschinenlehre an der Technischen Hochschule in Wien nach, deren Rektorat er 1892/93 übernahm. B. befasste sich, wie schon sein Vorgänger, mit Materialprüfungen und führte u. a. Untersuchungen zur Festigkeitslehre durch, insbesondere über Vorgänge beim Walzen. Um 1891 richtete er an seiner Lehrkanzel wiederum ein mechanisch-technisches Laboratorium für Materialprüfungen ein, das unter seinem Nachfolger →Ludwig von Tetmajer zu einer technischen Versuchsanstalt weiterentwickelt wurde, der heutigen TÜV Austria TVFA Prüf- und Forschungs-GmbH. 1898 wurde B. zum Hofrat ernannt.