Bormann Eugen, Althistoriker und Epigraphiker. * Hilchenbach (Westfalen), 6. 10. 1842; † Klosterneuburg, 4. 3. 1917. Stud. in Bonn und Berlin. Mommsen erkannte seine Fähigkeiten und zog ihn zur Herausgabe des lit. Nachlasses von Conte Borghesi und zu den vorbereitenden Arbeiten für das im Entstehen begriffene Corpus Inscriptionum Latinarum heran; 1865 Dr.phil., stud. vier Jahre intensiv die römischen Altertümer Italiens, 1869–81 Gymnasialprof. in Berlin, 1881 nahm er auf Betreiben Mommsens eine Professur für Alte Geschichte an der Univ. Marburg an, 1885 kam er als Nachfolger Otto Hirschfelds, der Mommsens Lehrstuhl in Berlin übernommen hatte, nach Wien. Hier war er durch fast drei Jahrzehnte zuerst mit Otto Benndorf und dann mit Emil Reisch Dir. des Archäol.-Epigraph. Seminars der Univ. und machte Wien zu einer Hohen Schule der lat. Epigraphik; 1902/03 Dekan, 1903 Hofrat, 1914 i. R. Mitgl. der Akad. d. Wiss. in Wien, Berlin, Bologna, Bukarest, Modena, Spoleto und Rom (Vatikan). Er förderte bes. die Arbeiten der Balkan- und Limeskomm. d. Wr. Akad. und war an der Gründung des altertumskundlichen Ver. Eranos Vindobonensis maßgeblich beteiligt.