Breden, Christiane von; geb. Frederik, Ps. Ada Christen (1844-1901), Schriftstellerin

Breden Christiane von, geb. Frederik, Ps. Christen Ada, Schriftstellerin. * Wien, 6. 3. 1844; † Wien, 19. 5. 1901. Tochter eines Kaufmannes, der wegen Teilnahme an der Revolution von 1848 sein Vermögen verlor und eingekerkert wurde; ging mit 15 Jahren als Schauspielerin zu einer Wandertruppe und heiratete 1864 den Stuhlrichter von St. Gotthard (Ungarn), v. Neupaur, der aber bald im Irrsinn starb. Sie verlebte dann in Wien eine Zeit der bittersten Not und wurde schließlich Animierdame in Nachtlokalen. Aus diesem elenden und wüsten Leben heraus begann sie Gedichte zu schreiben und fand in Ferdinand v. Saar einen Helfer. Er brachte diese Gedichte in eine literarisch mögliche Form, verschaffte ihr einen Verleger und machte den Namen der Dichterin bekannt. 1873 heiratete sie den verabschiedeten Rtm. Adalmar v. Breden, mit dem sie in sehr glücklicher Ehe lebte. Sie versammelte einen Kreis geistig bedeutender Menschen um sich, dem unter anderen auch Anzengruber angehörte. Ihre Dichtungen sind sehr subjektiv, Hohes und Triviales steht nebeneinander, der Mangel an Bildung tritt oft hervor, aber immer wieder bricht echte Leidenschaft durch.

W.: Lieder einer Verlorenen, 1868, 3. Aufl. 1873; Aus der Asche, 1870; Aus der Tiefe, 1878; Faustina, Drama, 1871; Romane: Ella, 1872, Unsere Nachbarn, 1884; Jungfer Mutter, 1892; novellistische Skizzen und Gedichte; Ausgew. Werke hrsg. von W. A. Hammer, Dt.-österr. Klassikerbibl., 1911.
L.: A.Pr. vom 20. 5. 1901; M.Pr. vom 23. 5. 1901; E. Behr, A.Chr., ihr Leben und ihre Werke, Diss. Wien, 1922; M. Lebner, A.Chr., eine Monographie, Diss. Wien, 1933; H. Gronemann, A.Chr., Leben und Wirken, 1947; O. Katann, Storm als Erzieher. Seine Briefe an A.Chr., 1948; M. Lukas, Aus der Tiefe, A.Chr.s Lebensroman, 1952; Biogr.Jb.; Wurzbach; Giebisch-Pichler-Vancsa; Kindermann-Dietrich; Kosch; Maderno; Nagl-Zeidler, s. Reg.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 2, 1954), S. 110
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