Breuer, Josef (1842-1925), Internist und Psychoanalytiker

Breuer Josef, Internist und Psychoanalytiker. * Wien, 15. 1. 1842; † Wien, 20. 6. 1925. Sohn eines jüdischen Religionslehrers, stud. in Wien hauptsächlich bei Brücke, 1867 Dr. med., 1862–71 Ass. bei Oppolzer, 1876/77–1884/85 Priv. Doz. für interne Medizin; seit 1871 widmete er sich der Privatpraxis und der Forschung. Er entdeckte die Selbststeuerung der Atmung durch den Nervus vagus, die Bedeutung unausgeglichener schwerer seelischer Eindrücke für spätere Seelenkrankheiten und die „Kathartische Methode“, die den Grundstock der psychoanalytischen Lehre Freuds bildet. Befreundet u. a. mit Ebner-Eschenbach, Billroth, Exner, Brücke, Fleischl. Korr. Mitgl. der Akad. d. Wiss. in Wien.

W.: Über die Funktion der Bogengänge des Ohrlabyrinths, Med. Jb., 1874 (zugleich und unabhängig von E. Mach in Prag entdeckt); Beiträge zur Lehre vom statischen Sinn, Med. Jb., 1875; Über das Gehörorgan der Vögel und allg. Hörtheorie, 1895; Studien über Hysterie, 1895; etc.
L.: Curriculum vitae, nebst einem Nachruf, gesprochen von Hans H. Meyer bei der Bestattung J.B.s am 23. 6. 1925 (Inst. f. Gesch. d. Med., N. 9150 A); S. Freud, J.B., Internationale Z. für Psychoanalyse 2, 1925; Almanach Wien, 1928; A. de Kleijn, J.B., Acta Oto-Laryngologica, X/2, Stockholm, 1926; Schönbauer; N. österr. Biogr. 5, S. 30ff.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 2, 1954), S. 113f.
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