Erkel, Ferenc (1810-1893), Komponist

Erkel Ferenc, Komponist. * Békésgyula, 7. 11. 1810; † Budapest, 15. 6. 1893. Sohn eines Gutsverwalters und Enkel eines Kantors, stud. bei H. Klein in Preßburg und war seit etwa 1830 als Theaterkapellmeister und Klavierlehrer in Klausenburg tätig. 1834 trat er als erfolgreicher Pianist in Budapest auf, wurde dort 1836 Kapellmeister am deutschen und 1838 am ung. Nationaltheater. 1853 gründete er die von ihm bis 1869 geleiteten Konzerte der Budapester Philharmonie, leitete 1875–89 die Landesmusikhochschule und fungierte als Ehrendirigent der ung. Männergesangver. E. ist der erste große nationalung. Opernkomponist des 19. Jhs., dessen Musik stilistisch einerseits von der italien. Oper (Rossini, Bellini, Donizetti), andererseits von den Melodietypen der ung. Tanzmusik des romantischen Jahrhunderts getragen wird. In den stilistisch uneinheitlichen Spätwerken (seit 1867) tritt der Einfluß Wagnerscher Hochromantik als bestimmendes Element hinzu.

W.: Opern: Báthory Mária, 1840; Hunyadi László 1844; Bánk Bán, 1852, Urauff. 1861; Erzsébet (Pasticcio, gem. mit Doppler), 1857; Kúnok, 1858; Sarolta, 1862; Dózsa György, 1867; Brankovics György, 1874; Névtelen hösök (Namenlose Helden), 1880; István Király, 1885. Inzidenzmusiken zu zahlreichen ung. Volksschauspielen; Ungar. Nationalhymne, 1844; Lieder; Festouverture, 1887.
L.: R.P. vom 9. 6. 1918; K. Abrányi, E. F., 1895; B. Fabo, E. F. emlékkönyi (E. Gedenkbuch); Abert; Einstein; Frank; Die Musik in Geschichte und Gegenwart, 3; Reißmann; Riemann; Baker; Grove; Thompson; Fétis; Pougin; Schmidl; Révai 6; Wurzbach; K. Adametz, 100 Jahre Wr. Männergesang Verein, 1943, S. 476; Enc. It.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 3, 1956), S. 263
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