Fahrngruber Johannes, Theologe und Historiker. * Weißenbach (N.Ö.), 27. 11. 1845; † 13. 8. 1901. Sohn eines Schmiedes; trat 1867 in das bischöfliche Alumnat in St. Pölten ein, 1871 Priesterweihe. Dann Kooperator in Gösting, Waidhofen a. d. Ybbs und St. Leonhard am Forst, 1875–80 Rektor des Pilgerhauses in Jerusalem; kehrte 1880 in die Heimat zurück und wurde Kooperator in Loosdorf und Gerersdorf. 1883 bischöflicher Sekretär und Zeremoniär in St. Polten, 1885 Prof. der Exegese des Neuen Testamentes an der bischöflichen Diözesanlehranstalt, wo er seit dem Jahre 1887 auch Vorlesungen über kirchliche Kunst hielt. 1889 bischöflicher Konsistorialrat, 1900 päpstlicher Geheimkämmerer. F., der sich sehr in die Geschichte St. Pöltens vertieft hatte, ließ 1885 anläßlich des hundertjährigen Bestehens des Bistums das Werk „Aus St. Pölten“, die erste Geschichte der Stadt St. Pölten, erscheinen und veranlaßte die Errichtung eines Diözesanmus. (Katalog 1893), das 1888 eröffnet wurde. Er starb auf einer Urlaubsreise nach Südtirol auf der Straße zwischen Dimaro und Campiglio an einem Herzschlag.