Fassel, Hirsch Baer (1802-1883), Rabbiner und Schriftsteller

Fassel Hirsch Baer, Rabbiner und Schriftsteller. * Boskowitz (Boskovice, Mähren), 19. 8. 1802; † Nagy-Kanizsá, 26. 12. 1883. Besuchte die Jeschiwah in Preßburg, wurde trotz Schwierigkeiten von orthodox-jüdischer Seite 1836 Rabbiner in Proßnitz (Prostějov), und 1851 Rabbiner in Nagy-Kanizsá. F., Führer der ung. jüd. Reformbewegung, hielt deutschsprachige Predigten, trat für die Verlegung der jüdischen Trauungen in die Synagogen sowie für die Erlaubnis des Genusses von Reis und Hülsenfrüchten am Pessachfeste ein.

W.: Choreb bežajon, Briefe eines jungen Gelehrten und Rabbiners über das Werk „Choreb“ von S. R. Hirsch, 1839; Reis und Hülsenfrüchte am Pessach erlaubte Speisen, 1846; Mischpete El: Das mosaisch-rabb. Zivilrecht, 1852–54; Assot Mischpat: Das mosaisch-rabb. Gerichtsverfahren in zivilrechtlichen Sachen, 1859; Daath Mosche we Jisrael: Die mosaisch-rabb. Religionslehre, 1859, 3. Aufl. 1863; Weschaftu we Hizzilu: Das mosaisch-rabb. Strafrecht und strafrechtliche Gerichtsverfahren, 1870.
L.: Jüd. Lex.; Univ. Jew. Enc.; Révai 7; Szinnyei 3.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 3, 1956), S. 288
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