Feldman, Wilhelm (1868-1919), Schriftsteller und Historiker

Feldman Wilhelm, Schriftsteller und Historiker. * Zbaraż, 8. 4. 1868; † Krakau, 25. 10. 1919. Von früher Jugend an mit dem Polentum stark verbunden, wurde er zu einem der eifrigsten Verfechter der Assimilierung der Juden Polens. Mitarbeiter und Herausgeber verschiedener linksorientierter literaturkritischer Zeitschriften, war er ein scharfer und treffsicherer Kritiker von Literatur und Gesellschaft; seine „Krytyka“ (1901–14), eine der besten poln. Z. dieser Zeit, hatte europäisches Format und im besonderen einen allgemeinslawischen Horizont. In seinen zahlreichen literar. Werken und in seinen Theaterstücken behandelte F. auch historische und psychologische Probleme. In seinen literaturhist. Werken zeichnete er sich durch feines Urteilsvermögen und gute Sachkenntnis aus. Er trat auch, besonders während des Weltkrieges, als politischer Publizist hervor und verfocht die nationalen Bestrebungen der Polen. 1914–18 Leiter des polnischen Pressebüros in Berlin.

W.: Wspólczesna literatura polska (Die polnische Literatur der Gegenwart), 8. Aufl. 1930; Die polnische Literatur der Gegenwárt (gekürzt), 1915; Wege zur polnischen Seele, 1916; Geschichte der politischen Ideen in Polen seit dessen Teilung, poln. 1914 20, dt. 1917; Nowi ludzie (Neue Menschen), 2 Bde., 1894; Trzy muskietery (Die drei Musketiere), 1903; Theaterstücke: Czyste rece (Saubere Hände), 1901; Zycie (Leben), 1903; Cień (Schatten), 1903; zahlreiche Romane, Erzählungen, Theaterstücke und politische Broschüren.
L.: P.S.B.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 4, 1956), S. 296
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