Friese, Carl Adolph (1831-1900), Schauspieler

Friese Carl Adolph, Schauspieler. * Bamberg, 24. 10. 1831; † Wien, 24. 1. 1900. Sohn eines Schauspielerehepaares (Vater Dir. des Hermannstädter Stadttheaters). F. debutierte als Zwölfjähriger, trat dann als Grotesktänzer in Pantomimen auf und wirkte als Tanzlehrer in Kronstadt und Hermannstadt. 1852 als „jugendlicher Komiker“ am Josefstädter Theater, 1859 Mitgl. des Deutschen Theaters in Pest, dann am Carl-Theater, und gehörte seit 1863 gemeinsam mit Girardi, Geistinger, Swoboda und Schweighofer dem Theater a. d. Wien an. Er ging 1889–92 in die Vereinigten Staaten, wo er am New Yorker Amberg-Theater als Charakterkomiker auftrat und als Oberregisseur tätig war. Nach Wien zurückgekehrt, spielte er wieder am Theater a. d. Wien und leitete zugleich eine Theaterschule. F. war ein überaus vielseitiger Künstler, dessen Wirken für das Volksstück (Anzengruber) von großer Bedeutung war.

Hauptrollen: Der alte Pfarrer von der Einöd, Dusterer, Mefele, Nachtfalter, Alter Reinhold.
L.: Extrabl. vom 28. 4. 1877; N.Wr. Journal vom 6. 8. 1896, 25. 12. 1897, 25. 1. 1900 und 25. 1. 1925; Wr.Ztg. vom 25. 1. 1900; Ill. Wr. Extrabl. vom 25. 1. und 26. 1. 1900; R. Holzer, C. A. F., in: Die Wiener Vorstadtbühnen, 1951; Kosch, Literaturlex.; Nagl-Zeidler-Castle, s. Reg.; Eisenberg; Katalog der Porträt-Smlg., S. 559f.; Smlg. Wimmer, Gedenkbuch 5 (Stadtbibl. Wien); A. Bauer, 150 Jahre Theater an der Wien, 1952.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 4, 1956), S. 367f.
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