Friess P. Gottfried, O. S. B., Historiker. * Waidhofen a. d. Ybbs, 1. 10. 1836; † Seitenstetten, 18. 1. 1904. 1857 Eintritt in das Benediktinerstift Seitenstetten, 1862 Priesterweihe. Stud. 1862–67 an der Univ. Wien Geschichte und Geographie, seit 1866 Gymnasiallehrer am Stiftsgymn. Seitenstetten, seit 1874 Stiftsbibliothekar, seit 1879 Stiftsarchivar. 1885/86 in Rom, Mitarbeit an der Edition der Register Papst Klemens’ V. F. war vor allem Historiker; er arbeitete überwiegend auf landesgeschichtlichem Gebiet, insbesondere in der Landes- und Lokalgeschichte des westlichen Niederösterreich, außerdem auf dem Gebiet der Dynasten- und Ordensgeschichte. Seine Arbeiten zeichnen sich durch reiche Verwendung auch entlegener Quellen und deren kritische Verarbeitung aus; eine Anzahl von ihnen sind heute noch nicht überholt und z. T., wie etwa die „Herren von Chuenring“, zum unentbehrlichen Hilfsmittel für die Landesgeschichte geworden.