Frühwirth (Franz) Andreas, O. P., Kardinal. * St. Anna am Aigen (Steiermark), 21. 8. 1845; † Rom, 9. 2. 1933. Bauernsohn; trat 1863 in Graz in den Dominikanerorden ein, 1868 Priesterweihe, machte in Rom 1870 das Lektorexamen an der St. Thomashochschule und wirkte 1870–76 in Graz als Theologiedoz.; 1876–80 Prior in Wien, 1880–84 und 1891 Provinzial; erzb. geistl. Rat. F., besonders erfolgreich in Religionsfondsprozessen, ein ausgezeichneter Jurist und Verwalter, beriet Nuntien und christl. Sozialreformer, wie Gf. Franz Kuefstein und K. v. Vogelsang, an dessen Z. „Zins und Wucher“ er mitarbeitete. Als Ordensgeneral (1891 bis 1904), in Lyon erwählt, in Rom residierend, erließ er Rundschreiben, erneuerte die Reihe der Generalkapitel, visitierte, gründete die Analecta O. P., die Monumenta O. P. historica, die Bibliotheca asc. O. P., förderte die leonin. Thomasausgabe und die Studien besonders in Rom (durch Errichtung der kanonist. Fakultät), Freiburg in der Schweiz, Jerusalem. 1905–07 ap. Visitator. 1907 Tit. Erzb. von Heraklea und Nuntius in München, wirkte er ausgleichend in Modernismus-, Gewerkschafts- und Zentrumsfragen. 1915 Kardinal, Birettaufsetzung durch Kg. Ludwig III. und Pro-Nuntius. Seit 1916 in Rom, Mitgl. kirchl. Behörden. F., ein glänzender Kanzelredner, erwarb sich große Verdienste um Selig- und Heiligsprechungen, besonders Alberts d. Großen, und als Protektor geistlicher Anstalten. 1924 Legat zur Linzer Domweihe, 1925 Großpönitentiar, 1927–33 Kanzler der Hl. Rom. Kirche.