Füger, Heinrich Friedrich (1751-1818), MalerFüger Heinrich Friedrich, Maler. * Heilbronn, 8. 12. 1751; † Wien, 5. 11. 1818. Stud. in Stuttgart, Leipzig, Halle, Dresden, 1774 in Wien; ging 1776 als Pensionär nach Italien, wo er sich in Rom und Neapel, im Haus Gf. Lambergs, aufhielt. Nach seiner Rückkehr 1783 Vizedir. der Malerklasse und 1795–1806 wirklicher Dir. der Wr. Kunstakad., 1806–18 Dir. der k. Galerie und Schloßhauptmann im Belvedere; als solcher war er verantwortlich für die Bergung der Gemälde 1809 und für die nicht in allen Fällen erfolgreichen Bemühungen, die von den Franzosen weggeführten Kunstwerke wieder zurückzuerhalten. F. blieb der Tradition der europäischen Barockmaler treu, sowohl in seinen biblischen und antiken Historienbildern, als auch in seinen frischen und lebendigen Porträts, die ihn eigentlich berühmt machten. Bei den Werken vor 1800 entspricht fast jedem der großen Ölbildnisse ein Miniaturporträt in wenig veränderter Form.
W.: Bildnis seiner Gattin, der Schauspielerin Josepha Hortensia F., um 1797, Wien; Bildnis serines Sohnes Heinrich, 1796, Wien; Bildnisse Herr und Frau v. Tschoffen, Wien; Porträt Gf. Saurau, 1797, Graz; Bildnisse Josephs II., Leopolds II., Franz’ II. (I.), Erzh. Ferdinands u. a., zahllose Bildnisminiaturen; biblische und antike Historienbilder.
L.: A. Stix, H. F., 1925; J. de Bourgoing, Miniaturen von H. F. F. und anderer Meister aus der Smlg. Bourgoing, 1924; F. Ottmann, Von F. bis Klimt, 1923; Kunst und Kunsthandwerk, Jg. 23, 1920 Z. für Kunstgeschichte 4, 1935; Wr.Jb. für Kunst geschichte 10, 1935; Österr. Z. für Kunst und Denkmalpflege 8, 1954; W. Suida, Die Landesbildergalerie in Graz, 1923; Katalog der Galerie des 19. Jh., 1937; B. Grimschitz, Maler der Ostmark im 19. Jh., 1940; Lhotsky, s. Reg.; K. Ginhart, Wiener Kunstgeschichte, 1948; Thieme-Becker.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 4, 1956), S. 380