Fuetscher, Lorenz (1894-1935), Philosoph

Fuetscher Lorenz, S. J., Philosoph. * Thüringen (Vorarlberg), 2. 10. 1894; † Innsbruck, 24. 8. 1935. Trat 1913 in die Gesellschaft Jesu ein. Nach Vollendung der philosoph, und theolog. Stud. in Innsbruck wurde er dort 1923 Prof. am Institut für scholast. Philosophie, 1926 zugleich Doz. für Philosophie an der theolog. Fakultät der Univ. Innsbruck, 1927 Vorstand des Philosoph. Instituts und 1934 Rektor des Jesuitenkollegs. F. war ein scharfsinniger Denker, der mit spekulativer Kraft den letzten metaphysischen Problemen nachging. Von der suarezianischen Grundposition her, die er sehr eigenständig tiefer zu begründen und weiter zu entwickeln suchte, setzte er sich (besonders in dem Werk „Akt und Potenz“) kritisch mit dem engeren Thomismus auseinander. Als Lehrer war er hochgeschätzt, und seine wiss. Arbeiten fanden viel Beachtung und Anerkennung, wurden aber durch seinea frühen Tod vorzeitig abgebrochen.

W.: Die ersten Seins- und Denkprinzipien, in: Philosophie und Grenzwiss. III, 2–4, 1930; Akt und Potenz, in: Philosophie und Grenzwiss. IV, 4–6, 1933 (ins Spanische übersetzt); Die natürliche Gotteserkenntnis bei Tertullian, in: Z. für kath. Theologie 51, 1927, S. 1–34 und S. 217–251; Der Satz vom hinreichenden Grunde und die Begreifbarkeit des Seins: Philosophia perennis (Festgabe für Josef Geyser), 1930, S. 761–771; Die Frage nach der Möglichkeit der Metaphysik bei Kant und in der Scholastik, in: Z. für katb. Theologie 54, 1930, S. 493–517.
L.: Z. für kath. Theologie 59, 1935, S. 649f.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 4, 1956), S. 382
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>