Fürhapter (Firhapter) Karl, genannt Blinder Karl, Schnitzer. Geb. Innervillgraten (Tirol), 3. 11. 1802; gest. ebd., 3. 6. 1883; röm.-kath. Sohn des Georg Fürhapter, Bauer am Unterkaftehof, und dessen Ehefrau Maria Fürhapter, geb. Niederhofer; ledig. – F. erlernte zunächst das Tischlerhandwerk, dann das Bildschnitzen und Fassmalen – vermutlich im Defereggental oder in Innichen. Anschließend war er ausschließlich im Pustertal tätig und lebte in sehr bescheidenen Verhältnissen. F., der nach einem Jagdunfall einäugig war, fertigte neben jagdlichen Dekorationsgegenständen, wie Köpfen von Hirschen, Rehen und Gämsen für Geweihe und Hörner, v. a. Kruzifixe, Darstellungen der Verkündigung Mariens und einige Heiligenfiguren an. Die ausgeführten Werke reichten von volkstümlichen bis hin zu gelungeneren, an barocken Stilformen orientierten Skulpturen, wie die Prozessionsstatue des Hl. Schutzengels (um 1850, Pfarrkirche St. Martin, Innervillgraten), die auf das Vorbild einer Figur von Johann Patterer zurückgeht. Seine Arbeiten, die F. vorwiegend nach Vorlagen schuf, zeichneten sich durch gute künstlerische Qualität und feine Bearbeitung in den Details aus.