Gänsbacher, Johann Bapt. (1778-1844), Komponist und Dirigent

Gänsbacher Johann Bapt., Komponist und Kapellmeister. * Sterzing (Südtirol), 8. 5. 1778; † Wien, 13. 7. 1844. War Sängerknabe in Innsbruck und erhielt seine weitere musikal. Ausbildung in Hall und Bozen, stud. 1795–97 an der philosoph. Fakultät der Univ. Innsbruck und kämpfte 1796/97 als Oblt. im Kaiserjäger-Rgt. Ging 1801 nach Wien, wo er bei Vogler und Albrechtsberger weiteren Musikunterricht nahm; wirkte dann als Musiklehrer in Wien, Prag, Leipzig und Dresden. 1809 stud. G. wieder bei Vogler, diesmal in Mannheim, wo er sich mit J. Meyerbeer und C. M. v. Weber – ebenfalls Schüler Voglers – befreundete. G., der auch Beethoven kennenlernte, lebte dann abwechselnd in Wien und Prag. 1813–15 kämpfte er in den Freiheitskriegen, kam wieder nach Prag zurück und lebte später in Wien und Innsbruck. 1823 Kapellmeister zu St. Stephan in Wien. Er widmete sich hauptsächlich der musica sacra und erwarb sich große Verdienste um das Innsbrucker Musikleben.

W.: l Symphonie; Musik zu Kotzebues „Kreuzfahrer“; Kammermusik; Liederspiel „Des Dichters Geburtstag“; Lieder; 131 kirchliche Werke, darunter 35 Messen, Requiem, Offertorien.
L.: Tiroler Stimmen, 1870, n. 108; C. Fischnaler, J. G., 1878; Schmidls Österr. Bll., Jg. 1, 1844, S. 520; Der Kirchenfreund, 1868, H. 4, S. 14; Österr. Rundschau, Bd. 22, 1910, H. 6, S. 447, Bd. 41, 1914, H. 6, S. 310; Die Heimat (Meran), Jg. 1912/13, S. 225, 1915/16, S. 22; Schlern, 1928, S. 407; Eitner; Grove; Riemann; Wurzbach; ADB.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 5, 1957), S. 388f.
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