Gatterer Michael, S. J., Theologe. * Oberrasen (Südtirol), 21. 9. 1862; † Innsbruck, 6. 6. 1944. Stud. in Innsbruck, wurde 1885 zum Priester geweiht und wirkte darauf in der Pfarrseelsorge. 1888 Dr.theol. und Eintritt in die Gesellschaft Jesu; 1893 Priv. Doz. für Homiletik und Liturgik in Innsbruck, 1898 ao. Prof.; 1910–19 war er beurlaubt und wieder in der Seelsorge tätig (Triest, Wien, Klagenfurt), bis er 1919 als o. Prof. der Pastoraltheol. erneut nach Innsbruck berufen wurde. Seit 1933 i. R., wirkte er unermüdlich weiter als Beichtvater und Krankenseelsorger. In der Katechetik ist G. einer der ersten akadem. Vertreter der Münchner Methode, stellt dabei aber den Nachweis aus den Äußerungen des kirchlichen Lehramtes und die Persönlichkeit des Katecheten über alle Methoden. Im Sinne Pius X. war er einer der Vorkämpfer für die frühe Kinderkommunion. Seine Auffassung über die Erziehung zur Keuschheit war umstritten. Seit 1927 warb er in Wort und Schrift für die Einführung des „Kindergroschens“ zur Stützung kath. Einrichtungen der Kinderfürsorge in Österreich.