Gaulhofer, Karl (1885-1941), Turnlehrer

Gaulhofer Karl, Turnpädagoge. * Feldbach a. d. Raab (Stmk.), 13. 11. 1885; † Amsterdam, 28. 10. 1941. Stud. 1903–09 an der Univ. Graz, 1909 Dr.phil. (Botanik), 1904 Lehramtsprüfung für Turnen, 1909–14Turnlehrer an der Staats-Oberrealschule Bruck a. d. Mur, 1914–18 Kriegsdienst, 1919–32 Referent für körperl. Erziehung für Wien im Unterrichtsmin., Vorstand des Seminars für Turnlehrerbildung an der Univ. Wien mit einem dauernden Lehrauftrag für Übungs- und Unterrichtslehre des Turnens, 1932–41 Rektor der Akad. für Leibeserziehung in Amsterdam. G.s Reformgrundlagen: Leibesübungèn ein Teil der Gesamterziehung, Ausbau einer wiss. Theorie der Leibesübungen, Vertiefung der Ausbildung und Fortbildung der Lehrer und Fachlehrer in den Leibesübungen, großzügiger Übungsstättenbau, Vermehrung der Übungsstunden für Leibesübungen, Verbesserung des schulärztlichen Dienstes, stoffliche und method. Neugestaltung des Schulturnunterrichtes im Sinne der „Natürlichkeit“ [biolog. Orientierung). Einer der bedeutendsten Turnpädagogen der Neuzeit, Bergünder des „Natürlichen Turnens“ und Reformator des österr. Schulturnens, beruchtete er die Entwicklung der pädagog. Leibesübungen auch über Österr. hinaus.

W.: Grundzüge des österr. Volksschulturnens, gem. mit M. Streicher, 1922, 4. Aufl. 1950 (von Streicher völlig umgearb.); Bauernturnen, in: Grundriß des Deutschen Turnens von E. Mehl, 1923 und 1930; Die Fußhaltung, ein Beitrag zur Stilgeschichte der menschlichen Bewegung, 1930; Kinderturnstunden, 1.–4. Schuljahr, gem. mit M. Streicher, 1927–37; Bubenturnstunden, 5. und 6. Schuljahr, gem. mit G. Weber, 1938; Natürliches Turnen, Ges. Aufsätze, Bd. 1, 1931, Bd. 2, 1930. Bd. 3, 1941; etc. Zahlreiche Aufsätze in in- und ausländ. Z.
L.: E. W. Burger-Η. Groll, Leibeserziehung, in: Hdb. der Erziehung und des Unterrichts, 1949; Leibesübung und Leibeserziehung, 1951, H. 8 (G. Gedächtnisheft).
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 5, 1957), S. 412
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