Gebbel, Franz (1835-1877), Jurist

Gebbel Franz, Jurist. * Klausenburg (Cluj, Siebenbürgen), 25. 7. 1835; † Hermannstadt (Sibiu, Siebenbürgen), 6. 5. 1877. Stud. Jus in Hermannstadt, reiste 1854 nach Oberitalien und in die Schweiz, 1855 nach Mitteldeutschland, Belgien und Paris (Weltausstellung). Jusstud. in Wien, daneben auch philol., philosoph. und pädagog. Interessen. 1862 Accessist beim siebenbürg.-sächs. Nationalkomitat, 1863 Aktuar des evang. Landeskonsistoriums in Siebenbürgen, 1865 zum Landeskirchen- sekretär gewählt, 1869 Mitgl. der Hermannstädter Kreis- (Komitats-) Versammlung, mehrmals Mitgl. der sächs. Nationsuniv. als Abg. Hermannstadts. 1868–73 Schriftleiter des „Siebenbürg.-dt. Wochenblattes“, seit 1873 Mitarbeiter am „Siebenbürg.-dt. Tagblatt“. Verfaßte in seiner Stellung als Landeskirchensekretär die meisten Landeskonsistorialvorlagen. G. erwarb sich große Verdienste um die Neuordnung der Rechtslage der evang. Kirche A.B. in Siebenbürgen. 1880 wurde ihm in Hermannstadt ein Denkmal gesetzt und die „F.-Gebbel-Stiftung zur Pflege dt.evang. Bildung und Gesittung“ errichtet.

W.: Zur aktenmäßigen Geschichte der Paragraphen 114, 150 und 151 der Kirchenverfassung, in: Verhdlg. der IV. Landeskirchenversmlg., S. 50ff.; zahlreiche Artikel für das „Siebenbürg.-dt. Wochenblatt“, vgl. dazu Trausch IV, S. 137.
L.: F. Obert, Zur Einweihung des F. G.-Denkmals, in: Sächs. Lebensbilder, 1896, S. 208–12; Trausch; Archiv des Ver. für siebenb. Lkde., N.F., Bd. 30, H. 2, S. 151ff.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 5, 1957), S. 415f.
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