Gentz, Josef; eigentl. Kotzian (1805-1875), Publizist

Gentz Josef, eigentlich Kotzian, Publizist. * Wien, 4. 10. 1805; † Wien, 10. 9. 1875. Unehelicher Sohn des Vorigen. Besuchte seit 1816 das Schottengymn. in Wien und stud. bis 1829 an der jur. Fakultät der Univ. Wien. 1836 trat er in den Staatsdienst ein, war seit 1845 Konzeptsbeamter bei der Censurhofstelle, seit 1849 Komm. bei der Wr. Stadthauptmannschaft, 1854–63 Dir.der Bücher Revisions-Centralcomm., dann im Polizeimin., 1867 Sektionsrat in der Reichskanzlei, 1871 als Hofrat i. R. Seit 1856 als literar.-polit. Mitarbeiter aller bedeutenden österr. Zeitungen tätig, veröffentlichte er auch zahlreiche selbständige Flugschriften liberaler, großösterr. Grundhaltung.

W.: Briefe über Gutzkows Zauberer von Rom, 1859; Ermanne dich, Österreich, 1860; Friedrich Gentz und die heutige Politik, 1861; Über die Tagebücher Friedrich Gentz’ und gegen Varnhagens Nachwort, 1861; Ein dt. Wort an Ungarn, 1861; Die Presse in Österr., 1862; etc.
L.: Neues Fremdenbl. 11, 1875, n. 305; E. Guglia, Friedrich von Gentz, 1901; A. Fournier-A. Winkler, Die Tagebücher von Friedrich von Gentz 1829–1831, 1920; Wurzbach (fälschlich als Jakob von G.); Mitt. H. Rathner, Wien.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 5, 1957), S. 424
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>