Geymüller Johann Heinrich (d. Ä.) Frh. von, Bankier. * Basel, 17. 5. 1754; * Wien, 1. 4. 1824. Entstammte einem Basler Ratsherrngeschlecht; trat mit seinem jüngeren Bruder Johann Jakob G. († 1834) in das Wr. Bankhaus des Schweizers Ochs ein. Als dieser starb, führten die Brüder die Firma unter eigenem Namen weiter (1805 protokolliert als Geymüller u. Co.). Sie vermochten die von Napoleon geforderte Kontribution von 32 Mill. Franken aufzubringen und wurden 1810 nob., 1824 Frh. Die Brüder G. besaßen mehrere Herrschaften und industrielle Werke in N.Ö. und Böhmen. Johann Heinrich (d. Ä.) gehörte zu den Gründern der Österr. Nationalbank, 1816 Mitgl. des ersten Direktoriums, seit 1817 Vizegouverneur. Sein Haus in der Wallnerstraße war ein glanzvoller Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens im Wr. Vormärz. Mit zahlreichen Künstlern, Dichtern, Malern und Musikern verkehrte auch Grillparzer, der hier Kathi Fröhlich (s. d.) kennenlernte, in diesem Kreise. Sein Neffe Johann Heinrich (d. J.) Falkner, der den Mutternamen G. annahm, der Begründer der heute noch bestehenden Vöslauer Kammgarnfabrik, falliierte trotz Metternichs Eingreifen 1841 und mußte ins Ausland flüchten. Er starb angeblich vor 1848 als Kommis in Basel. Er wird vielfach, zweifellos zu Unrecht, als Vorbild zu Raimunds „Verschwender“ angesehen.