Giller Agaton, Publizist und Freiheitskämpfer. * Opatówek b. Kalisz (Polen), 9. 1. 1831; † Stanislau (Stanisławów, Galizien), 17. 7. 1887. Stud. kurze Zeit Geschichte an der Univ. Krakau (1852). Wegen eines Versuches, an der ung. Revolution teilzunehmen, wurde G. von den österr. an die russ. Behörden ausgeliefert und war 1853–60 in Sibirien. Nach seiner Rückkehr nach Warschau Mitgl. des Zentralkomitees, begann er nach dem Ausbruch des Aufstandes 1863 als Sekretär des Diktators M. Langiewicz in Krakau für die Schaffung einer neuen Nationalregierung zum Kampf gegen Rußland und für ein konservatives Programm zu arbeiten. G. gewann weite polit. Kreise Galiziens für seine Ideen, wurde deshalb jedoch von den revolutionäreren Gruppen bekämpft, begab sich ins Ausland und entwickelte eine rege Publizist. Tätigkeit. 1870 wieder in Galizien, Mitarbeiter der „Gazeta Narodowa“ und des „Ruch Literacki“. 1877 bemühte sich G. gemeinsam mit Adam Sapieha um die Schaffung einer Nationalregierung in Galizien zum Kampf gegen Rußland mit Unterstützung Englands und der Türkei. G. wurde daraufhin aus der Monarchie ausgewiesen und konnte erst 1884 zurückkehren, ließ sich in Stanislau nieder und arbeitete am „Kurier Stanisławowski“ und an verschiedenen poln. Periodika in Lemberg, Posen und den USA mit.