Goldmann, Emil (1872-1942), Rechtshistoriker

Goldmann Emil, Rechtshistoriker. * Karlsbad (Karlovy Vary, Böhmen), 3. 11. 1872; † Cambridge (England), 6. 6. 1942. Stud. in Wien besonders dt. Rechtsgeschichte, Altertums- und Volkskunde. 1897 Dr.jur., entschied er sich nach kaum einjähriger Rechtspraxis trotz schwieriger Lebensumstände für die akad. Laufbahn und rundete sein Wissen dafür 1904/05 bei H. Brunner in Berlin und bei K. v. Amira in München ab. 1912 Priv. Doz. in Wien, 1916 ao. Prof. für dt. Rechtsgeschichte und dt. Rechtsaltertümer, 1932 tit. o. Prof.; 1939 erhielt G., der nach England emigriert war, einen Ruf nach Oslo, verblieb jedoch in Cambridge. G. hat mit klar vorgetragenem und gediegenem Wissen mannigfache volksrechtliche Bestimmungen durch volkskundliche Vergleichung aufgehellt. In den volkstümlichen Universitätskursen wirkte er insbesondere für die Verbreitung völkerkundlich-soziolog. Wissens und trug zu vielerörterten Problemen der Etruskologie im wesentlichen krit.-dialekt. unterbaute Erklärungsversuche bei.

W.: Die Einführung der dt. Herzogsgeschlechter Kärntens in den slowen. Stammesverband, in: Untersuchungen zur dt. Staats- und Rechtsgeschichte, H. 68, 1903; Beiträge zur german. Freilassung durch Wehrhaftmachung, ebenda, H. 70, 1904; Der andelang, ebenda, H. 111, 1912; Beiträge zur Interpretation der Kapitularien zur Lex Salica, in: MIÖG 36, 1915; Beiträge zur Geschichte des fränk. Rechts, Tl. l, 1924; Neue Beiträge, 1928; Die Duenos-Inschrift, in: Indogerm. Bibliothek, 3. Abt., Bd. 3, 1926; etc.
L.: Jurist. Bll., Jg. 70, 1948, S. 36ff.; Österr. Z. für Volkskunde, N. S. 4, 1950, S. 76ff.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 6, 1957), S. 24
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