Granitsch, Georg (1833-1903), Advokat und Publizist

Granitsch Georg, Advokat und Publizist. * Wien, 1. 2. 1833; † Hadersdorf-Weidlingau (N.Ö.), 18. 9. 1903. Absolv. das Schottengymn., gehörte im Sommer 1848 zur Studentenlegion und beteiligte sich an den letzten Bewegungen der Wr. Revolution, stud. dann Jus an der Univ. Wien, Dr.jur. und war als Konzipient, später als Advokat tätig. 1861 trat er als Publizist hervor und war als polit. Mitarbeiter des „Botschafters“, der „Augsburger Allg. Zeitung“ und des „Pester Lloyd“ Anhänger Schmerlings. Nach dessen Sturz war G. bei der „Ostdeutschen Post“ und von 1866–79 bei der „Neuen Freien Presse“ als externer Mitarbeiter tätig. 1867 wurde er vom 1. Wahlkörper der Inneren Stadt in den Gemeinderat gewählt, 1868 in den n. ö. Landtag und ab 1873 gehörte G. dem Reichsrat als Abg. an. G., der als Publizist die schwierigsten verfassungsrechtlichen und legitimist. Fragen zu behandeln verstand, war Schöpfer der Landeshypothekenbank in Wien und Organisator der Raiffeisenkassen in N.Ö.

W.: Der Reichsratskandidat der judenliberalen Partei, 1887; Anweisung zur Errichtung und Leitung von Spar- und Darlehenskassen und Vereinen nach dem System Raiffeisens in N.Ö., 1887.
L.: N.Fr.Pr. und Wr. Ztg. vom 19. 9. 1903; Jurist. Bll., Jg. 32, 1903, S. 463; Reichsratsalmanach 1873/74, 1874, 1879, 1879/80; Biogr. Jb., 1905; G. Kolmer, Parlament und Verfassung in Österr., Bd. 3, 1902.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 6, 1957), S. 47
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