Grohmann, Paul (1838-1908), Alpinist

Grohmann Paul, Alpinist. * Wien, 12. 6. 1838; † Wien, 29. 7. 1908. Entstammte einer Salzburger Familie. Schon als Siebzehnjähriger bestieg er als erster Tourist den westlichen Reißkofel. Sehr vermögend, unternahm er ausgedehnte Reisen in den Alpen und bediente sich der besten Bergführer seiner Zeit. G., der am 19. 11. 1862 mit G. Frh. v. Sommaruga und E. v. Mojsisovics den „Österr. Alpenverein“ (später Sektion „Austria“ des DÖAV), nunmehr die Kernsektion des ÖAV, gründete, verarmte durch den Börsenkrach von 1873 völlig. Er war einer der bedeutendsten Führererschließer der Alpen (insbesondere der Dolomiten) und Bergsteiger größten Formates. Ihm zu Ehren wurde ein Gipfel der Langkofelgruppe „Grohmannspitze“ benannt und 1895 im Grödental (St. Ulrich) ein Denkmal errichtet. Seine bedeutendsten Bergfahrten: 1864 Boespitze, Sellagruppe (1. tourist. Best.); Marmolata (1. Best.); Cristallin (1. Best.). 1865 Zillertaler Alpen: Hochfeiler (1. Best.); Karnische Alpen: Monte Coglians (1. Best.); Dolomiten: Tofana di fuori (1. Best.); Monte Cristallo (1. Best.); Vorgipfel der Croda Rossa (1. Best.); Ankogelgruppe: Säuleck (1. tourist. Best.). 1866 Zillertaler Alpen: Reichenspitze (2. Best., 1. tourist.). 1867 Collinkofel (2. Best.); Dolomiten: Civetta (2. tourist. Best.); Zillertaler Alpen: Olperer (1. Best.). 1868 Karnische Alpen: Kellerwand (1. Best.). 1869 Dreischusterspitze (1. Best.); Langkofel (1. Best.) und Große Zinne (1. Best.).

W.: Karte der Dolomit-Alpen von Sexten-Auronzo, 1875; Wanderangen in den Dolomiten, 1877; Beiträge in den Mitt. und in der Z. des DÖAV; Autobiographie, in: Mitt. der Akad. Sektion Wien des DÖAV, 1900.
L.: H. Biendl, P. G., in: ÖAZ, 1908, S. 195; A. Pfreimbtner, P. G., ebenda, 1909/1; A. Ziegler, Erschließer der Berge, Bd. 4, 1927; Grundwald, n. 3156; EOA; EA; WB.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 6, 1957), S. 70
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