Gruber, Josef (1827-1900), Otologe

Gruber Josef, Otologe. * Kosolup (Kozolupy, Böhmen), 4. 8. 1827; † Wien, 31. 3. 1900. Stud. an der Univ. Wien Med., Dr.med., anschließend bis 1860 Sekundararzt am Allg. Krankenhaus, 1863 Priv. Doz. für theoret. und prakt. Ohrenheilkunde an der Univ. Wien, 1870 ao. Prof. Bis 1873 übte er seine ärztliche Tätigkeit und seine Lehrtätigkeit in einem kleinen Zimmer aus, das ihm von der Direktion des Allg. Krankenhauses zur Verfügung gestellt worden war. 1873 wurde die erste Universitätsohrenklinik gegründet, deren Leitung er gemeinsam mit A. Politzer übernahm. G. verfaßte bis zu seinem Rücktritt vom Lehramt (1898) zahlreiche wiss. Publikationen, deren Krönung ein „Lehrbuch der Ohrenheilkunde“ bildete. Er gründete zusammen mit Politzer 1892 die „Österr. Otolog. Ges.“ und war auch an der 1875 erfolgten Gründung der „Monatsschrift für Ohrenheilkunde“ maßgeblich beteiligt.

W.: Über Harnblasenzerreißung, in: Med. Jb. der k. k. Ges. der Ärzte, 1857; Über den organ. Stoffwechsel syphilit. Erkrankter unter dem Gebrauche von Mercuralmitteln, ebenda, 1859; Über Abscesse in der vorderen Bauchwand, ebenda, 1860; Anat.-physiolog. Studien über das Trommelfell und die Gehörknöchelchen, 1867; Lehrbuch der Ohrenheilkunde, 1870, 2. Aufl. 1888; etc.
L.: N.Fr.Pr. vom 31. 3., R.P. und Wr.Ztg. vom 1. 4. 1900; Med.Bll. 14, 1900, S. 221; Biogr. Jb. 1903; Eisenberg; Hirsch 2, 871 und Erg.Bd. 346; WMW 1900 und 1950; Feierl. Inauguration, 1900/01; Festgabe für die Teilnehmer der Gruber-Feier am 16. 10. 1897 in Wien, 1897; Mitt. der Oto-Laryngolog. Ges. Wien.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 6, 1957), S. 82
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