Gsell, Friedrich Jakob (1812-1871), Kunstsammler

Gsell Friedrich Jakob, Kunstsammler. * Bischofweiler (Elsaß), 1812; † Wien, 20. 9. 1871. G., der sein Vermögen im Wollhandel erworben hatte, ließ sich nach Auflassung seines Geschäftes in Wien nieder. Durch die Versteigerung der Galerie Baronowsky im Jahre 1849 angeregt, begann er mit dem Sammeln von Gemälden. Den Grundstock dafür bildete der Ankauf eines Großteils der Bilder bei der Versteigerung der Smlg. des Grafen Festetics. Nach G.s Tode wurde seine Sammlung von 600 Ölbildern und über 1000 Zeichnungen, Studien, Aquarellen etc. im Jahre 1872 versteigert und der Wunsch G.s, seine Sammlung seiner Vaterstadt oder auch seiner Wahlheimat geschlossen zu hinterlassen, kam nicht zur Durchführung. Recht beachtlich war sein Besitz an Werken zeitgenöss. österr. Maler, wie z. B. Pettenkofen (34 Bilder), Gauermann (6 Bilder und ca. 200 Studien und Skizzen), Kriehuber (40 Aquarelle und Zeichnungen), Waldmüller (34 Bilder), R. v. Alt (300 Aquarelle). Ein Teil der Bilder G.s wurde für die k. Smlgn. erworben.

L.: M.Pr. vom 20. 9. 1871; Meyers Dt. Jb., Jg. 1, 1872, S. 275, S. 396f.; Th. v. Frimmel, Geschichte der Wr. Gemäldesmlgn. I, 1899; Versteigerungskatalog der Smlg. G., durchgeführt von G. Plach, 1872.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 7, 1958), S. 98
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