Gura Eugen, Sänger. * Pressern b. Saaz (Břežany/Žatec, Böhmen), 8. 11. 1842; † Aufkirchen am Starnbergersee (Bayern), 26. 8. 1906. Wollte ursprünglich Maler werden, stud. am Polytechnikum und an der Akad. d. bild. Künste in Wien, besuchte darauf Anschütz’ Malerschule in München; dort erst ließ sich G. am Konservatorium zum Sänger ausbilden und debut. 1865 an der Münchner Hofbühne in „Waffenschmied“ als Graf Liebenau. Trat 1867–70 an der Oper zu Breslau, bis 1876 in Leipzig auf, wo er Wagner kennenlernte, der ihn für die Festspiele in Bayreuth gewann; war bis 1883 in Hamburg, dann nochmals in München. Sang 1884 für Kg. Ludwig II. privat den Amfortas. Obwohl seit 1896 i. R., sang er 1901 bei der Eröffnung des Münchner Prinzregententheaters den Hans Sachs. Als Konzertsänger trat G. als einer der ersten für Hugo Wolfs Lieder ein und belebte neuerlich das Interesse für K. Löwes Balladen. Sein Sohn Hermann (* Breslau, 5. 4. 1870), ebenfalls ein gefeierter Sänger (Bariton), war einige Zeit Dir. der Kom. Oper Berlin.