Haas Karl, Maler, Archäologe und Metallwarenfabrikant. * Wien, 13. 10. 1825; † Wien, 25. 1. 1880. Sohn eines Buchhändlers; stud. an der Wr. Akad. d. bild. Künste, 1854 begab er sich mit dem steir. Landschafter F. Mallitsch (1820–1900) nach Paris, in der Absicht, sich als Maler eine Position zu schaffen, wurde jedoch 1855 auf Antrag des hist. Ver. für Steiermark als Landesarchäologe für Steiermark nach Graz berufen. Zu seiner Tätigkeit gehörte die Bearbeitung einer „Monumentalstatistik“ des Landes, einer archäolog. Karte, die Abhaltung von Vorträgen am Joanneum (auch für die Alumnen des Priesterhauses), Einbringung von Archivalien und Kunstgegenständen, teilweise auch als Leihgaben für die Smlgn. des Ver., die später dem Landesarchiv und dem Joanneum eingewiesen wurden. Noch während dieser Arbeiten wandte sich H. der Erzeugung von Metallwaren, vor allem galvanoplast. Nachbildungen berühmter Werke der Gold- und Silberschmiedekunst zu und errichtete in Graz ein Fabriksetablissement. 1862 löste er seine Verpflichtungen gegenüber dem Land Steiermark. 1866 verlegte er sein Unternehmen nach Wien, wo er als Dirigent des galvanoplast. Ateliers des k. k. österr. Mus. für Kunst und Industrie mit der Lieferung solcher Nachbildungen als Vorlagen zur Schulung des Kunstgewerbes tätig war. H. beteiligte sich auch an der Gründung einer Ges. zur Förderung der Bronzeindustrie in Wien. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u.a. 1873 k. k. Hof-Metallwarenfabrikant. Korrespondent der k. k. Zentralkomm. für Kunst- und hist. Denkmale.