Haberlandt Friedrich, Agrarwissenschafter. * Preßburg (Bratislava, Slowakei), 21. 2. 1826; † Wien, 1. 5. 1878. Vater des Folgenden und des Volkskundlers Michael H. (s.d.), Großvater der Vorigen und des Physiologen Ludwig H. (s.d.). Stud. an der landwirtschaftlichen Lehranstalt in Ung.Altenburg, an der er 1851–53 als Ass. und 1853–69 als Prof. tätig war. Auf Grund seiner Arbeiten über die Fleckenkrankheit der Seidenraupen wurde er 1869 zur Leitung der neuerrichteten staatlichen Seidenbauversuchsstation in Görz berufen, von wo er 1872 einem Ruf an die eben gegründete Hochschule für Bodenkultur in Wien als Prof. für landwirtschaftliche Pflanzenbaulehre folgte; 1873/74 Rektor. H. ist einer der hervorragendsten Vertreter jener Schule, die im Gefolge Liebigs in enger Verbindung von Wiss. und Praxis die wiss. Grundlagen des landwirtschaftlichen Pflanzenbaues schuf. Von seinen Arbeitsgebieten seien genannt: Untersuchungen an Kulturpflanzen über Samenkeimung und über Transpiration, Anbauversuche zur Frage des landwirtschaftlichen Samenwechsels, Beiträge zur Bodenkunde und aus den letzten Lebensjahren seine Bemühungen um den Anbau der Sojabohne in Österr. und Deutschland.