Haberle, Karl Konstantin (1764-1832), Naturwissenschaftler
Haberle Karl Konstantin, Naturwissenschafter. * Erfurt, 11. 2. 1764; † Pest, 31. 5./1. 6. 1832 (Raubmord). Stud. zunächst in Erfurt und Mainz Phil. und Jus, war dann als Erzieher tätig, stud. später an der Univ. Erlangen und an der Bergakad. in Freiberg (Sachsen). 1805 in Erfurt Dr. phil., ging hierauf nach Jena. Seit 1813 als Privatgelehrter in Pest, erhielt er 1817 die Lehrkanzel für Botanik an der dortigen Univ., 1823 Dr. med. Seit 1818 war er auch Dir. des botan. Gartens, um den er sich große Verdienste erwarb. H. arbeitete auf mineralog., chem., meteorolog. und botan. Gebiet. Für die ung. Botanik war die Einführung des natürlichen Systems an der Univ. durch H. von besonderer Bedeutung.
W.: Meine Gedanken über Erziehung (anonym), 1796; Das Gewächsreich, 1. Hauptabt. Pilze und Schwämme, 1806 (mehr nicht erschienen); Das Mineralreich, 2 Abt., 1806–07; Meteorolog. Aphorismen, 1812; Succincta rei herbariae Hungariae et Transsilvaniae historia, 1830; etc. Vgl. auch: J. Szinnyei, Bibliotheca Hungarica hist. nat. et math., 1870, Sp. 239–41; CSP 3; Gombocz 1.
L.: Medicin.-chirurg. Ztg., Innsbruck, 1832, Bd. 4, Beilage zu n. 87; Neuer Nekrolog der Deutschen 10, 1832, S. 443; G. Féjer, Historia academiae scientiarum Pazmaniae archi-episcopalis ac M. Theresianae regiae literaria, 1835; K. M. Természettudomanyi Társulat Evkönyvei, Jg. 1, 1841–45, S. 220–232 (mit Werksverzeichnis); A. Kanitz, Versuch einer Geschichte der ung. Botanik, 1865 (auch in: Linnaea 33, 1864/65); Termt. Közlöny, 1871; Gombocz, Geschichte; Poggendorff 1; Wurzbach; Szinnyei 4.