Hacker Aemilius, Richter und Alpinist. * Neulengbach (N.Ö.), 3. 3. 1870; † Hochschneeberg (N.Ö.), 25. 3. 1912. Stud. 1890–95 an der Univ. Wien Jus, Richter, zuletzt Grundbuchrichter in Wien-Floridsdorf. H. war vielseitiger Sportsmann, Athlet, Meisterschütze, Jiu-Jitsu-Kämpfer und ausgesprochene Führernatur. Weiten Kreisen bekannt wurde H. als Alpinist, Skiläufer und als Leiter und Teilnehmer von Expeditionen. Mit M. Zdarsky, dem Schöpfer des alpinen Skilaufs, befreundet und im Winter 1901–1902 dessen Gast, wurde H. einer seiner besten Schüler. H.s Lieblingsabfahrt war die breite Ries am Schneeberg. H. war auch hervorragender Lichtbildner und Präs. des Wr. Photoklubs. Er verunglückte mit acht Gefährten durch eine Lawine in der nach ihm benannten Mulde am Hochschneeberg. Mitgl. des ÖAK seit 1902. Expeditionen und bedeutende Bergfahrten H.s: Vor 1895: Halbjähriger Aufenthalt in Montenegro und in der Herzegowina; u.a. Best. des Dormitor. Anschließend Besuch der Hohen Tatra (1. Best. der Warze). 1895/96; Kaukasus; Pont. Gebirge und Suanetien (zehn Erstbest.) mit W. Rickmer-Rickmers; anschließend mit diesem Expedition nach Zentralasien. 1897: Steinernes Meer; Mitterhorn, W-Grat (1. Begeh.) gem. mit E. Pichl; Tennengebirge; Hochthron (1. Überschr. S–N); Vorderes Fieberhorn (1. Erst. von N) gem. mit A. v. Radio-Radiis. 1902: Dauphiné; Meije (nächtliche Überschr.); Aiguille d’Arves centrale (1.Überschr. N–S); Aiguille d’Arves septentrionale (1. Überschr. N–S) gem. mit E. Pichl. 1903: Montblanc vom Domgletscher über den Grat östl. der Aiguilles Grises (1. Begeh.) gem. mit E. Pichl. 1905: Spitzbergenexpedition (sechs Erstbest. in den Bergen um die Klaas-Billen-Bay) mit G. Frh. von Saar und H. Sattler.