Haidinger Wilhelm von, Mineraloge und Geologe. * Wien, 5. 2. 1795; † Dornbach b. Wien, 19. 3. 1871. Sohn des Bergrates in der k. k. Hofkammer für Münz- und Bergwesen Carl H. ( † Wien, 16. 3. 1797). Zunächst war er Schüler Mohs’ am Joanneum in Graz (1812–17) und anschließend in Freiberg (Sachsen). 1822–27 reiste er durch ganz Europa und hielt sich einige Zeit in Edinburgh auf. Nachher leitete er bis 1840 die Porzellanfabrik seiner Brüder in Elbogen a. d. Eger. 1840 wurde er Nachfolger Mohs’ und damit Leiter der Mineraliensmlg. der k. k. Hofkammer im Münz- und Bergwesen, wo er mineralog. Vorlesungen hielt. Daraus entstand 1845 der „Ver. von Freunden der Naturwissenschaften“. H. gehörte auch zu den Anregern der Gründung der k. Akad. d. Wiss. in Wien und wurde 1847 deren Mitgl. Dann trat er für die Errichtung eines geolog. Reichsinst. in Wien ein, das 1849 die k. Genehmigung erhielt. 1849–66 leitete er als Dir. die k. k. Geolog. Reichsanstalt. Mit Freunden geograph. Forschung gründete er 1855 die k. k. Geograph. Ges. in Wien, deren erster Präs. er wurde. H., reich an organisat. Einfällen, war einer der erfolgreichsten Mineralogen und Geologen seiner Zeit. Er veranlaßte die genaue geolog. Erforschung der Donaumonarchie. Unter seiner Leitung wurde die erste geolog. Übersichtskarte Österr. geschaffen (Geognost. Übersichtskarte der österr. Monarchie, 9 Bll., 1; 864.000, 1845). Er erfand die nach ihm benannte H.sche Lupe. Ihm zu Ehren wurde ein Gebirgszug der austral. Alpen östlich von Melbourne „H.-Kette“ benannt. 1865 nob.