Haitinger Max, Wein- und Obstbaufachmann, Fluoreszenzanalytiker. * Wien, 20. 4. 1868; † Wien, 19. 2. 1946. Bruder des Vorigen. Stud. 1885–86 an der Önolog.-Pomolog. Lehranstalt in Klosterneuburg und an der Univ. Wien Chemie, Physik und Botanik, 1887 als Hospitant der Univ. Tübingen Cameralwiss. Kurze Zeit als landwirtschaftlicher Volontär auf den gräflich Herbersteinschen Gütern in Libochowitz tätig, trat er dann in den aktiven Militärdienst ein, wirkte als Lehrer für Physik, Chemie und höhere Math. und beendete seine Offizierslaufbahn als Obst. und Kmdt. der k. k. Militärakad. in Hainburg a. d. Donau. Nach dem Ersten Weltkrieg begann er 1919 als Privatmann seine wiss. Tätigkeit. Als Gast der Klosterneuburger Lehranstalt befaßte er sich mit fluoreszenzanalyt. Untersuchungen von Pflanzensäften und solchen anderer organ. Stoffe unter Anwendung der Fluoreszenzmikroskopie. 1930 verlegte er seine Tätigkeit in das II. Physikal. Inst. der Univ. Wien (Haschek), später auch in die II. Medizin. Universitätsklinik (Eppinger), dehnte seine Untersuchungen auf anorgan. Stoffe sowie auf tier. und menschliche Gewebe aus und schuf die Grundlagen für eine bis dahin wenig beachtete Forschungsrichtung. Sein besonderes Verdienst ist es, Fluorochromierungsverfahren sowie die Methoden der Sekundärfluoreszenz auf breiter Grundlage entwickelt zu haben. Dr. h.c. der Univ. Wien, Preglpreis der österr. Akad. d. Wiss. Nach seinem Ableben schlossen sich Freunde und Mitarbeiter zusammen, um sein Werk und damit die Tradition der von ihm begründeten Wr. Schule der Fluoreszenzmikroskopie fortzuführen.