Hallmayr (Hallmayer), Viktorin (1831–1872), Militärkapellmeister und Komponist

Hallmayr (Hallmayer) Viktorin, Militärkapellmeister und Komponist. Geb. Anthering (Salzburg), 5. 9. 1831; gest. Klagenfurt (Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten), 9. 5. 1872. H. besuchte das Dom-Singknaben-Institut in Salzburg und studierte Oboe bei →Franz Jelinek am Dommusikverein und Mozarteum. Er diente ab 1849 als Militärkapellmeister beim Feldjägerbataillon Nr. 21 und trat 1857 in gleicher Funktion zum Infanterieregiment Nr. 47 über, wo er bis zu seinem Tod aktiv war und u. a. in Mailand, Udine, Conegliano, Thiene, Marburg an der Drau, Graz, Triest, Zara und Klagenfurt in Garnison lag. Besondere Bedeutung erlangte H. als Komponist der ersten offiziellen Papsthymne („Inno Pontificale“ bzw. „Marcia trionfale“), die im Juni 1857 erstmals in Bologna und noch am selben Tag auch in Rom aufgeführt wurde. Im September jenes Jahres spielten acht Musikkapellen die Hymne auf der Piazza della Signoria in Florenz anlässlich eines Papstbesuchs. Im Oktober 1949 wurde H.s Werk durch die noch heute gültige Hymne von Charles Gounod ersetzt. Weitere Kompositionen H.s umfassen eine Fantasie concertante für Flügelhorn und Blasorchester, Ouvertüren für Harmoniemusik, Walzer (u. a. Ricordanze di Vicenza, Rose d’Inverno), Trauermärsche (Trauermarsch zum Leichenbegängnis von →Johann Josef Wenzel Graf Radetzky von Radetz, Santa-Lucia-Trauer-Marsch) sowie Märsche (Marsch des 21. Jägerbataillons, Graf Kinsky-Marsch, Cara memoria Trieste, Trevisianer Marsch, Soldatenlieder-Marsch, Un saluto a Vicenza, Ricordo di Trieste).

Weitere W.: s. Pazdírek; A. Suppan, Repertorium der Märsche für Blasorchester 2, 1990.
L.: Salzburger Volksblatt, 18. 6. 1872; Suppan; Suppan, Blasmusik; F. Rathner, Die bewaffnete Macht Österreich-Ungarns 1618–1918 in ihren Märschen, 1983, 2, S. 116, 4, S. 11, Korrekturen und Nachträge 1, S. 20 (Typoskript); Website des Vatikans (Zugriff 12. 10. 2015); KA, Wien; Pfarre Klagenfurt-Dom, Kärnten.
(F. Anzenberger)   
Zuletzt aktualisiert: 25.11.2016  
PUBLIKATION: ÖBL Online-Edition, Lfg. 5 (25.11.2016)
1. AUFLAGE: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 7, 1958), S. 161
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