Haltrich, Josef (1822-1886), Volkskundler
Haltrich Josef, Volkskundeforscher. * Sächsisch-Regen (Reghinul Såsese, Siebenbürgen), 25. 7. 1822; † Schaas b. Schäßburg (Saes/Sighişoarå, Siebenbürgen), 17. 5. 1886. Absolv. das evang. Gymn. in Schäßburg, stud. 1845–47 in Leipzig Theol., Phil. und Geschichte und war dann Lehrer, später Rektor am Bischof-Teutsch-Gymn. in Schäßburg, anschließend Pfarrer in Schaas. H., der mit den Brüdern Grimm, Wachsmuth, Simrock u.a. verkehrte, trug durch seine volkskundlichen Arbeiten wesentlich zur Erforschung des siebenb.-sächs. Volksstammes bei.
W.: Zur dt. Tiersage, 1855; Dt. Volksmärchen aus dem Sachsenlande in Siebenbürgen, 1856; Die Stiefmütter, die Stief- und Waisenkinder in der siebenb.-sächs. Volkspoesie, 1856; Plan zu Vorarbeiten für ein Idiotikon der siebenb.-sächs. Volkssprache, 1865; Negative Idiotismen, 1866; Zur Volkskunde der Siebenbürger Sachsen, hrsg. von J. Wolff, 1885; etc.
L.: G. D. Teutsch, Gedenkrede auf J. H., in: Archiv des Ver. für siebenb. Volkskde., Bd. 21, 1887/88, S. 206 ff.; A. Schullerus, Die Vorgeschichte des siebenb.-sächs. Wörterbuchs, 1895; Trausch-Schuller; J. Nadler, Literaturgeschichte der dt. Stämme und Landschaften, Bd. 4, 1928, S. 873; ADB 49.