Handel-Mazzetti Heinrich Frh. von, Botaniker. * Wien, 19. 2. 1882; † ebenda, 1. 2. 1940. Sohn des FZM, Präs. des Obersten Militärgerichtshofes und Geh. Rates Eduard Frh. v. H.-M. (* Mailand, 26. 1. 1838; † Vois am Schiern, 25. 7. 1898) und der volkskundlichen Forscherin Fredina Freifrau v. H. M. (* Florenz, 26. 3. 1852; † Schwaz, 21. 11. 1921), Vetter der Dichterin Enrica Freifrau v. H.-M. (* Wien, 10. 1. 1871; † Linz, 8. 4. 1955), Bruder des Vorigen. Stud. 1901–05 an der Univ. Wien, 1907 Dr.phil. Seit 1903 Demonstrator am botan. Inst., 1905–25 Ass. Seit 1923 am Wr. Naturhist. Mus., wurde er 1925 Kustos, 1931 i.R. Studienreisen führten H.-M., der in der Heimat vor allem in den Alpen Tirols und Kärntens als botan. Sammler tätig war, u.a. 1904 nach Westbosnien, 1906 in die Schweiz, 1909 nach Bosnien und der Herzegowina, 1924 in die Abruzzen und 1927 nach Thessalien. Nachdem er Asien schon 1907 (Sandschak, Trapezunt) und 1910 (Mesopotamien und Kurdistan) besucht hatte, unternahm er 1914 im Auftrag der k. Akad. d. Wiss. in Wien eine Forschungsreise nach Südwestchina, wo er vor allem die Provinzen Yünnan, Setschuan, Hunan und Kweitschou durchforschte. Nach der durch den Weltkrieg verzögerten Rückkehr 1919 widmete er sich vorwiegend der Flora Chinas und galt bald als deren bester Kenner. Seine Arbeiten zur chines. Flora sind in systemat. und pflanzengeograph. Hinsicht von bleibendem Wert. Neben Arbeiten zur Flora Tirols verfaßte er auch wertvolle Monographien der Gattungen Leontopodium und Taraxacum. Korr. Mitgl. der Akad. d. Wiss. in Wien.