Handloss Karl, Theologe. * Scharnstein (O.Ö.), 21. 7. 1871; † Wien, 10. 4. 1934. Sohn eines Försters; stud. in Wien Theol., 1894 Priesterweihe, Kooperator in Kirchberg a. Wagram, in Neulerchenfeld (Wien XVI.),1903–09 Spiritual am erzbischöflichen Diözesanknabenseminar zu Hollabrunn (N.Ö.), 1909–22 Spiritual am Wr. Priesterseminar, 1922–34 Regens. 1926 Kanonikus bei St. Stephan, Prälat. H., wegen seiner charismat. Begabung als Spiritual, Beichtvater, Exerzitienmeister, Vereins- und Jugendführer, Kongregationspräses und Priesterseelsorger sehr gesucht, bildete durch seine dreißigjährige Tätigkeit als Erzieher der Priesteramtskandidaten der Wr. Erzdiözese eine Generation „von zeitaufgeschlossenen, aber auf die letzten wesenhaft evang. und kirchlichen Grundhaltungen“ aufbauenden Seelsorgern, Katecheten und Predigern heran, die er darüber hinaus nachhaltigst beeinflußte. H. war Mitarbeiter an der weitverbreiteten Korrespondenz des Wr. Priestergebetsver., Mitbegründer des Wr. Seelsorgeinst. und 1925–31 erster Hrsg. und langjähriger Mitarbeiter der Z. für zeitgemäße Homiletik, liturg. Bewegung und seelsorgliche Praxis „Der Seelsorger“; er stiftete mit Berta Heiß (* Wien, 13. 1. 1875; † Wien, 27. 5. 1948) 1919 die Schwesternvereinigung von der hl. Agnes (Agnesschwestern) für Kinderfürsorge, Mütterberatung, Familienfürsorge und Caritas.